Die großen Erfolge der vergangenen Jahre und die ständig wachsende Nachfrage nach Konzertkarten sind die Gründe, dass die Herrenchiemsee-Festspiele 2007 in diesem Jahr erstmals zwölf statt zehn Tage dauern. Die exklusiven Festspiele beginnen am 11. Juli und enden am 22. Juli. Zudem gibt es künftig drei statt wie bisher zwei Spielorte: Zur Spiegelgalerie und zum Unvollendeten Treppenhaus im Schloss Herrenchiemsee kommt nunmehr auch das romanische Münster auf Frauenchiemsee hinzu.
Intendant Enoch zu Guttenberg und Dramaturg Klaus Jörg Schönmetzler sagten heute (20. März) bei einem Pressegespräch in München: „Unser Konzept mit einem dramaturgisch ausgefeilten Programm und einem Motto, das sich als roter Faden durchzieht, geht offensichtlich auf. Wir sind eben nicht einfach ein weiteres Festival, sondern eine Insel im Meer der Festspiele. Und wir sind eines der wenigen, wenn nicht das einzige Festival in Deutschland, das ohne staatliche Zuschüsse auskommt. Unterstützt werden die Herrenchiemsee-Festspiele von der Deutschen Bank.“
Das spannungsreiche Motto der achten Herrenchiemsee-Festspiele „Maskulin – Feminin“ steht für ein auf- und anregendes Programm. Natürlich spiegeln sich hierin die Namen der beiden Inseln, auf denen sich das Festival in grandioser Landschaft und in exklusivem Ambiente künftig entfaltet: Herrenchiemsee und Frauenchiemsee sowie deren jeweilige Geschichte. Als Stichworte seien hier nur die Klöster auf beiden Inseln sowie ihre Bedeutung für die Kultur über Bayern hinaus erwähnt: Von Herrenchiemsee brachen die Mönche Kyrill und Method auf, um die Christianisierung Osteuropas zu betreiben. Und auf der Fraueninsel wirkte als eine der ersten Äbtissinnen Irmingard, die Tochter Ludwig des Deutschen, deren Seligsprechung die Bedeutung des Klosters belegt.
Aber das Motto beinhaltet weitaus mehr. Es bietet die Chance, den Aspekt des Weiblichen in einer noch immer von Männern dominierten Kunst – der Musik – zu hinterfragen. So hat das Spannungsfeld „Maskulin – Feminin“ Intendant Enoch zu Guttenberg und Dramaturg Klaus Jörg Schönmetzler zu einem künstlerischen Konzept inspiriert, das einen weiten Bogen über die Musikgeschichte spannt und mit Claudio Monteverdis „Marienvesper“ als überragendem Zeugnis christlicher Marienverehrung beginnt.
Ein die Jahrhunderte übergreifendes Zwiegespräch zweier Mystiker ist ein Konzertabend mit Werken von Hildegard von Bingen und Anton Bruckner. Der Gegensatz „Maskulin – Feminin“ findet sich auch in zwei Opernwerken, die bei den Herrenchiemsee-Festspielen halbszenisch bzw. konzertant aufgeführt werden, in Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“ und Giuseppe Verdis „La Traviata“. Ein anderer Themenschwerpunkt gilt der Liebe zwischen Robert und Clara Schumann, zwei weitere Beethovens Ideal einer selbst bestimmten Liebe und den Weltfluchten homosexueller Künstler.
Zu Gast werden in diesem Jahr unter anderem das Royal Philharmonic Orchestra unter Dirk Joeres sowie das Scottish Chamber Orchestra geleitet von Andrew Manze sein, dazu zahlreiche herausragende Sängerinnen und Sänger sowie die bekannte Schauspielerin Salome Kammer. Zu den festen Größen der Herrenchiemsee-Festspiele gehören wie immer die Chorgemeinschaft Neubeuern und das Orchester der KlangVerwaltung geleitet von Enoch zu Guttenberg.
Die Karten kosten zwischen 15 und 76 Euro (zuzüglich 3 Euro Versandkosten). Die Ticketpreise beinhalten den Einführungsvortrag von Klaus Jörg Schönmetzler sowie Parkgebühr und Schiffsüberfahrt. Karten gibt es bei MünchenMusik – www.muenchenmusik.de, Telefon (089) 93 60 93 – sowie bei den Vorverkaufsstellen im Chiemgau. Weitere Informationen unter www.herrenchiemsee-festspiele.de.
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