Deutschlands "Panik-Präsident" Udo Lindenberg kommt nach Frankfurt am Main, um am Vorabend der Internationalen Musikmesse (Dienstag, 30. März) den Frankfurter Musikpreis 2004 entgegen zu nehmen. Das Kuratorium Stiftung Frankfurter Musikpreis zeichnet den Deutsch-Rocker und Pop-Dichter für seine Verdienste in Musik und Gesellschaft aus. Der vom Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller e.V. (BDMH) und der Messe Frankfurt gestiftete Preis wird jährlich für besondere Leistungen in der Interpretation und Komposition, in Musikwissenschaft und Lehre anlässlich der Musikmesse verliehen und ist mit 15.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet im Kaisersaal des Frankfurter Römer statt. Den Preis an Udo Lindenberg werden die Oberbürgermeisterin Petra Roth und, als Laudator, der Konzertmanager Fritz Rau überreichen.
Udo Lindenberg ist seit seinem Rock?n Roll-Debüt vor 30 Jahren nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Im Februar hatte er seine Jubiläums-Tournee "Aufmarsch der Giganten" mit vielen musikalischen Wegbegleitern und Freunden. Seine Revue "Atlantic Affairs" führte ihn gerade auch wieder in die VR China. "Es wird Zeit, Udo Lindenberg für sein musikalisches Werk und sein weit in die Gesellschaft ragendes Wirken auszuzeichnen. Er hat in den zurückliegenden 30 Jahren seiner Musik-Karriere als Rock?n Roller und Band-Leader des Panikorchesters die deutsche Musikkultur erheblich beeinflusst. Sein Deutsch-Rock hat vielen Künstlern die Anregung und den Mut gegeben, in ihrer Muttersprache zu texten, zu singen und aufzutreten", kommentiert Cordelia von Gymnich, Bereichsleiterin bei der Messe Frankfurt und Mitglied des Preis-Kuratoriums, die Entscheidung. "Ohne ihn, seine musikalische Inszenierung und unkonventionelle Kommentierung von Mitmenschlichkeit und Zeitgeist in politisch wie gesellschaftlich "kalten Zeiten", wären die Neue Deutsche Welle der 1980er Jahre und die Erfolge deutscher Bands und Rockmusiker wie etwa Die Ärzte, Fettes Brot, Marius Müller Westernhagen oder Herbert Grönemeyer nicht denkbar."

Von Gronau aus durch die ganze Republik: Geboren im westfälischen Gronau macht der junge Udo Lindenberg als Jazz-Drummer von sich reden. Ein erstes Album in englischer Sprache hat Ende der 1960er mäßigen Erfolg - der Durchbruch kommt mit dem Song "Andrea Doria" aus dem gleichnamigen Album im Jahr 1973. Seither steht Udo Lindenberg im Rampenlicht: Seine Konzert-Touren sind bereits ab 1979 multimediale Rock-Shows (1979, "Dröhnland Symphonie"). Nach schauspielerischen Gastspielen in den Filmen "Panische Zeiten" (1980) und "Super" (1983) und zwei Deutschland-Konzerttourneen gibt er im Oktober 1983 sein erstes Konzert in Ost-Berlin. 1987, die Politik von Glasnost und Perestrojka deuten das Ende des Kalten Kriegs an, tourt Udo mit dem Panikorchester durch die Sowjetunion. Ein denkwürdiger deutsch-deutscher Geschenke-Tausch krönt das Jahr: Udo schenkt dem Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker eine Lederjacke. Dieser revanchiert sich mit einer Schalmei.

Bis zum Ende der 1990er stellt er eine Reihe bahnbrechender Konzertprojekte auf die Beine - er verschmelzt die Moderne mit der Tradition der Musik der 30er und 40er Jahre eines Bert Brecht, Hanns Eisler, Friedrich Hollaender. Weitere Theater- und Tourneeprojekte folgen, u.a. das Konzert zum 10. Jahrestags des Mauerfalls 1999, die Abschlussgala der EXPO Hannover und die Gründung der Musikerinitiative "Rock gegen rechte Gewalt" (2000). Seit 1996 beteiligt sich Lindenberg als Maler an verschiedenen Ausstellungen. Ein erster Bildband entsteht.

Im Mai 2002 hatte die "Atlantic Affairs" Bühnen-Show, eine Revue mit Stars über Stories und Schicksale der Emigration der 20er und 30er Jahre ihre symbolträchtige Premiere im ehemaligen Auswanderer-Hafen Bremerhaven. Die Revue baut die Zeitbrücke vom nostalgischen Berlin der 1920er bis ins visionäre Jahr 2020. Eine Brücke, die Udo Lindenberg auch mit der Jubiläums-Tournee seines Panikorchesters der ersten Stunde gekonnt geschlagen hat: Eine Hommage an 30 Jahre Panik-Power, Frechheit und Widerstand, politisches Wachsein, Erfindung und Provokation.

Der Frankfurter Musikpreis wurde im Jahr 1980 ins Leben gerufen. Im jährlichen Wechsel wird die Auszeichnung auf den Gebieten der klassischen und der Popular-Musik (Jazz, Rock, Pop) vergeben. Der Frankfurter Musikpreis wird 2005 auf dem Gebiet der Klassik vergeben werden. Das Kuratorium Stiftung Frankfurter Musikpreis zur Internationalen Musikmesse Frankfurt besteht aus drei festen und bis zu vier gewählten Mitgliedern:

die Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main als Vorsitzende,
der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller e.V. als stellvertretender Vorsitzender,
der Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH als stellvertretender Vorsitzender,
zwei Repräsentanten aus dem Deutschen Musikrat sowie
zwei Repräsentanten aus den Deutschen Musikhochschulen.
Die Träger des Frankfurter Musikpreises

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