Das Deutsche Musiktreffen 60plus ging am Wochenende mit einer von allen Teilnehmern gemeinsam gestalteten Abschlussfeier zu Ende. Höhepunkt der Veranstaltung, die von Freitag, 16.9. bis Sonntag, 18.9. im Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen stattfand, war das von rund 500 Instrumentalisten und Sängern vorgetragene Potpourri aus Deutschen Weisen, das der Projektleiter des Deutschen Musiktreffen 60plus, Professor Dr. Hans-Walter Berg selbst dirigierte. Zuvor hatten die 90 Bläser (Leitung: Martin Jall), die 70 Akkordeonisten (Leitung: Michael Huck) und die über 200 Sänger (Leitung: Dieter Leibold) jeweils als eigene Einheit musikalisch Freundschaft, Harmonie und Frieden gepriesen, zu dem Potpourri aus Deutschen Weisen kamen dann noch 80 Zupfer hinzu.

Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Chor- und Orchesterverbände, Ernst Burgbacher, Parl. Staatssekretär a. D., dankte Moderator Lorenz Overbeck und allen beteiligten Musizierenden, dem Organisationsteam um Professor Dr. Hans-Walter Berg und allen Unterstützern, darunter die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie Stadt und Bayerisches Staatsbad Bad Kissingen für das fantastische Wochenende. Bad Kissingens zweiter Bürgermeister Anton Schick und  Kurdirektor Frank Oette betonten in ihren Reden, dass das Deutsche Musiktreffen 60plus wie kaum eine andere in den renommierten Kurort passe. Mit der von allen Anwesenden gemeinsam angestimmten Nationalhymne endete das Deutsche Musiktreffen 60plus. Alle Redner äußerten den Wunsch, die gelungene Zusammenarbeit fortzusetzen.  

Schon das Eröffnungskonzert am Freitagabend hatte die ganze Bandbreite des Amateurmusizierens geboten: Zunächst gestalteten je ein Akkordeon-, Blas, Streich- und Zupforchester sowie ein Frauenchor, ein Männerchor und ein gemischter Chor in individuellen Vorträgen ein buntes, von Maila von Haussen charmant und informativ moderiertes Programm, bevor am Ende alle zusammen ein eigens für diesen Anlass arrangiertes Final Medley aus beliebten Melodien zum Besten gaben.

Ernst Burgbacher, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Chor- und Orchesterverbände, machte deutlich, dass es sinnvoller sei, von den Chancen einer länger lebenden Gesellschaft zu sprechen als immer nur die Risiken des demografischen Wandels zu beklagen. Paul Lehrieder, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände und Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellte anerkennend fest: "Wenn das Deutsche Musiktreffen 60plus nicht schon erfunden wäre, dann wäre es jetzt allerhöchste Zeit dafür“. Mit den Worten "Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Freunde gleichen Alters“ eröffnete  Dr. Thomas Goppel, Präsident des Bayerischen Musikrats und Vorsitzender der Senioren-Union Bayern seine Rede, was ihm spontan die Sympathien des vollbesetzten Max-Littmann-Saals einbrachte. Er zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der hier präsentierten Musik.

Den Samstag über zeigten 21 Chöre und Orchester aus allen Sparten in jeweils halbstündigen Vorträgen ihr Können, das Publikum konnte den eigenen Vorlieben entsprechend zwischen Wandelhalle und Kurtheater wechseln. Das weitere Aktiv-Programm begann schon morgens um 7.30 Uhr mit Lockerungs-Gymnastik, ein Dutzend Frühaufsteher profitierte von Aufwärm-, Dehn und Balance-Übungen unter kundiger Führung einer Physiotherapeutin. Unter professioneller Anleitung konnten die Teilnehmer den ganzen Tag über zu instrumentalen Grundübungen und offenem Singen bzw. Orchesterspielen zusammenkommen. Auch die Teilnehmenden des Stimmbildungsangebots von Rika Eichner bekamen neue Impulse und hatten beim Ausprobieren hörbar Spaß. Dr. Kerstin Jaunich zeigte in ihrem Workshop "Musikrelevante Veränderungen im Alter“ zahlreiche Möglichkeiten, mit altersbedingten Einschränkungen umzugehen. Das Wichtigste sei, sich die Freude an der Musik und am aktiven Musizieren zu bewahren. In idealer Ergänzung befasste sich Professor Dr. Gunter Kreutz in seinem Vortrag "Frische Zellen nach Noten“ mit der Frage, was man tun kann, um sich möglichst lange geistige und körperliche Vitalität zu erhalten und welchen Beitrag Musik dazu leisten kann. Dabei spiele das eigene Verhalten eine ganz entscheidende Rolle. Er empfiehlt, positive Aspekte zu fördern ("was mache ich gern?“), seine Ressourcen zu nutzen ("was steckt in mir, wie kann ich das nutzen?“) und Stigmata zu hinterfragen, also sich nicht hinter einer Annahme wie "ich bin zu alt, ich kann das nicht“ zu verstecken.

Auch der Ökumenische Gottesdienst in der vollbesetzten Erlöserkirche stand am Sonntagmorgen ganz im Zeichen der Musik. Pfarrerin Christel Mebert gestaltete ihn gemeinsam mit Ursula Summa von der katholischen Kurseelsorge. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Jörg Wöltche erklang ein vielstimmiges Schöpfungslob der zusammen mit dem Kammerorchester Bad Kissingen spielenden Musikerinnen und Musiker sowie der gemeinsam mit der Kirchengemeinde singenden Sängerinnen und Sänger.