Der Liedermacher, Folk- und Rockmusiker Stoppok verbindet "in kongenialer Form Folk, Blues und Songwriting zu einer Kunst, der sich zu entziehen schwer fällt und die einzigartig ist in unserem Land.“ Dafür verleiht ihm die Jury den Hauptpreis 2016. Die Förder-RUTH bekommt das Multi-Kulti-Nonett Royal Street Orchestra aus Wuppertal. Mit der Ehren-RUTH würdigen die Juroren die Musikdozentin Andrea Hotzko. Beim Sonderpreis fiel die Wahl auf Matthias Schriefl, der die neue bayerische Blechszene vortrefflich symbolisiert.

"Stoppok findet selbst für die schwierigsten Themen einen Weg, sie uns nahe zu bringen“, begründet die Jury ihre Entscheidung: "Er legt den Finger immer wieder in die Wunden unserer Zeit, und das genussvoll mit Ironie und gelegentlichem Sarkasmus. Geh in ein Stoppok-Konzert, und du weißt hinterher, was hierzulande los ist und auch in
der Welt. Seine Empfehlung: ,Beweg dein Herz zum Hirn!‘“ Dafür erhält Stoppok die RUTH 2016. Während Stoppok auf 30 Jahre Bühnenerfahrung zurückblickt, hat sich das Royal Street Orchestra erst vor wenigen Jahren zusammengefunden. Die neun Musiker aus Wuppertal – darunter ein Serbe, ein Bosnier und ein Grieche – machen Musik zwischen Balkan, Orient und hypnotischen Club-Beats und, so die Jury, "schaffen das Kunststück, in diesem reichlich beackerten Feld einen eigenen Akzent zu setzen. Die Band macht es sich nicht auf dem westöstlichen Diwan mit gängigen Klischees bequem, sondern beschreitet neue Wege.“

Seit über 15 Jahren organisiert Andrea Hotzko unermüdlich Spielkurse für Dudelsack und Drehleier. Die Berlinerin schafft es durch ihre Bekanntheit und gute Vernetzung immer wieder, dafür europaweit die renommiertesten Musiker zu gewinnen. So können Kursteilnehmer die verschiedenen Traditionen aus erster Hand erlernen. Andrea Hotzko trägt damit außerordentlich zur Qualität in der deutschen Folkszene bei. Ihr gebührt darum die Ehren-RUTH. Mit Matthias Schriefl geht der Sonderpreis an einen "jungen Wilden“ der alpinen Blechszene. Der 1981 im Allgäu geborene Trompeter arbeitete mit den Größen des europäischen Jazz, tourte mit Virtuosen indischer Klassik und kehrt musikalisch doch immer wieder in seine alpenländische Heimat zurück. "Er spielt mit großer Finesse, immer aber auch mit einem Augenzwinkern. Tradition, Innovation und eine schier überbordende Spiellaune gehen bei ihm eine hochwertige wie fantasievolle Symbiose ein.“

Der Deutsche Weltmusikpreis RUTH ist mit insgesamt 11.500 Euro dotiert. Verliehen wird er am 9. Juli 2016 im Rahmen von Deutschlands größtem Festival für Weltmusik, dem Rudolstadt-Festival. Der Preis wird von MDR Figaro (federführend für weitere Rundfunkanstalten der ARD), dem Trägerkreis creole und dem Rudolstadt-Festival ausgelobt.