Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin plant auf Empfehlung der Expertenkommission Lehrerbildung eine Umstrukturierung der Ausbildung von Lehrkräften in Berlin. Diese würde vor allem für das Grundschullehramt-Studium erhebliche Kürzungen in den Fächern Bildende Kunst und Musik zur Folge haben.

Hierzu Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Mit bis zu 80% Unterrichtsausfall des Musikunterrichtes in der Grundschule trägt Berlin bereits jetzt bundesweit die rote Laterne. Die nun in dem Gutachten von Prof. Jürgen Baumert vorgeschlagene Halbierung der Musiklehrerausbildung für die Grundschule würde den schulischen Musikunterricht endgültig zum Orchideenfach marginalisieren.

Die Vermittlung des musikalischen Erbes, der zeitgenössischen musikalischen Ausdrucksformen einschließlich der Populären Musik und die Musikkulturen anderer Länder in unserem Land sind durch die UNESCO-Konvention Kulturelle Vielfalt völkerrechtlich verbindlich vorgesehen. Diese Vielfalt lässt sich jedoch nur mit einer fundierten Ausbildung vermitteln. Die angestrebte Halbierung der Ausbildungskontingente im Bereich Musik würde die Musiklehrerausbildung deprofessionalisieren.

Der Deutsche Musikrat fordert die Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin Sandra Scheeres auf, endlich die qualifizierte und kontinuierliche Musikalische Bildung in der Grundschule sicherzustellen. Dazu bedarf es einer qualifizierten Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer und einer Verankerung des Faches Musik im Fächerkanon ohne Wenn und Aber.

Eine Gesellschaft, die nicht mehr in die Wertebildung investiert, wird auf mittlere Sicht nicht bestehen können. Zum öffentlichen Bildungsauftrag gehören neben der Vermittlung von Rechnen, Schreiben und Lesen auch die Fächer der kulturellen Bildung. Musik gehört zum Grundkanon dieser Hauptfächer und ist als essentieller Bestandteil des öffentlichen Bildungsauftrages nicht verhandelbar.“

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