Im deutschen Musikmarkt mehren sich die Signale für eine Wende zum Besseren. So war der Absatz der umsatzstarken CD-Alben 2007 im Vergleich zum Vorjahr mit rund 149 Millionen erneut nahezu unverändert, während der Download-Markt mit einem Plus von fast 40 Prozent bei den Einzeltracks auf über 35 Millionen Downloads weiter auf hohem Niveau wächst. Die Zahl der Musikkäufer hat mit 41,4 Prozent den höchsten Stand der letzten fünf Jahre erreicht und vor allem gibt es wieder mehr junge Musikkonsumenten.

Gleichzeitig arbeiten die Labels mit Hochdruck am Ausbau und der Erschließung weiterer Erlösquellen wie Künstler- und Konzertmanagement, Licensing und Merchandising sowie anderen Dienstleistungen, um so die Abhängigkeit vom klassischen Tonträgergeschäft zu verringern. Der Umsatz mit Musikprodukten – in dem die oben genannten Erlöse noch nicht erfasst sind – ging 2007 leicht um 3,2% auf 1,65 Milliarden Euro zurück. Das gab der Bundesverband Musikindustrie heute in Berlin bekannt.

Umsatzstärkstes Produkt bleibt die CD mit einem Umsatzanteil von 81%. Gefolgt von Musikvideos mit 9% und Downloads mit 4%. Das starke Wachstum bei den Downloads geht vor allem zu Lasten der Single, deren Umsatzanteil mit 3% weiter sinkt. Inklusive Klingeltönen wurden 2007 fast 50 Millionen digitale Musikprodukte verkauft. Der Vertrieb über Downloads, Mobile und Internethändler macht damit bereits fast ein Viertel des gesamten Umsatzes mit Musikprodukten aus. Wegen teurer Endgeräte und hoher Zugangskosten bleibt der Mobile-Absatz hinter den Erwartungen zurück. Im traditionellen Handel dominieren weiter die Elektrofachmärkte mit einem Umsatzanteil von fast 30%.

„Die Labels haben ihre Hausaufgaben gemacht und erschließen sich neue Erlösquellen“, so Stefan Michalk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie. „Musik hat nichts von ihrer Attraktivität verloren. Wenn es gelingt, das Problem der Internetpiraterie weiter in den Griff zu bekommen, könnte es nach sieben harten Jahren 2008 vielleicht eine Trendwende geben.“

Mit über 350 Labels und Unternehmen aus der Musikbranche repräsentiert der Bundesverband Musikindustrie rund 90 Prozent des deutschen Musikmarktes. Als Interessenvertretung kümmert er sich um die Durchsetzung der Anliegen der Musikindustrie in der deutschen und europäischen Politik. Durch Kommunikation prägt er das Bild der Branche nach innen und außen. Mit branchennahen Dienstleistungen wie Rechtsberatung oder PhonoNet unterstützt er die tägliche Arbeit seiner Mitglieder. Darüber hinaus leistet die Deutsche Phono-Akademie als Kulturinstitut der deutschen Musikindustrie unter anderem mit der SchoolTour einen wesentlichen Beitrag zur musikalischen Grundbildung in Deutschland.