Der Deutsche Musikinstrumentenpreis 2006 wird in den Kategorien Bratsche und Querflöte an drei Instrumentenbau-Werkstätten verliehen. In der Kategorie Bratsche wurden gleichwertig zwei Preise vergeben. Es gewann die Meisterwerkstätte für Geigenbau Georg Gerl aus Bichl mit der Bratsche "Viola Modell Gofriller" und Geigenbaumeister Gerhard Klier, Neunkirchen a. Brand, mit der "Viola asymetrisch Modell aK". Auf dem Gebiet der Blasinstrumente gewann die Firma Bernhard Hammig Kunstwerkstätte Böhmflötenbau, Lahr, mit der Böhmflöte Silber mit h-Fuß.

Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgeschriebene Preis würdigt besonders hochwertige Produkte aus dem Musikinstrumentenbau. Die Auszeichnungen werden auf der Internationalen Musikmesse in Frankfurt am Main im Rahmen einer musikalischen Veranstaltung an die Preisträger übergeben. Diese findet unter Beteiligung eines Repräsentanten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zum Auftakt der Musikmesse am Vormittag des 29. März (Halle 6.1, "Café Classic") statt. Die Gewinner erhalten eine Medaille mit Urkunde und präsentieren die ausgezeichneten Instrumente während der Messe.

Aus der dreifachen Prüfung am Institut für Musikinstrumentenbau im sächsischen Zwota gingen die drei Preisträger-Instrumente mit hervorragenden Ergebnissen hervor: Die Bratsche "Viola Modell Gofriller" ist angenehm zu spielen, so die Jury. Sie weist einen schönen Ton auf und ist im Klang ausgewogen und vielseitig in der Klangvariabilität. Das äußere Erscheinungsbild, das durch die Verwendung von Pappelholz für den Bratschenboden geprägt ist, gefiel den Juroren besonders gut. Die akustisch sehr gute Bewertung basiert vor allem auf der tiefen Abstimmung der Hohlraumresonanz, obwohl das Instrument nicht außergewöhnlich groß ausfällt, auf der Ausgeglichenheit des Klanges, der geringen Nasalität und dem insgesamt sehr hohen Wirkungsgrad.
Die Bratsche "Viola asymetrisch Modell aK" besticht nach Ansicht der Jury vor allem durch die asymmetrische Bauweise, die es vom Spielgefühl als kleines Instrument mit großem Klang erscheinen lässt. Die hohen Lagen lassen sich gut greifen, wie bei einem kleinen Instrument. Andererseits besitzt es das entsprechende Klangvolumen einer großen Bratsche. Trotz der Asymmetrie ist das Erscheinungsbild des Instrumentes sehr ansprechend. Hinsichtlich der akustischen Bewertung zeichnet das Instrument neben einer vorteilhaft tiefen Abstimmung insbesondere die Ausgeglichenheit und eine kräftige Schallabstrahlung aus.

Die Querflöte, Boehmflöte Silber mit h-Fuß, belegte in allen drei Bewertungskategorien den ersten Rang, wobei der Abstand in der subjektiven und objektiven Beurteilung zu dem jeweils folgendem Instrument sehr deutlich ausfiel. Sie steht damit als eindeutiger Sieger im Wettbewerb um den Deutschen Musikinstrumentenpreis 2006 in der Kategorie Querflöte fest.
Sie ist als ein Künstlerinstrument anzusehen, das dem Musiker viele Möglichkeiten und Variationen bietet. In diesem Zusammenhang bewertete die Jury positiv, dass das Instrument mit Ringklappen ausgestattet ist. Der Klang ist farbig und sehr ausgeglichen. Als sehr gelungen ist die Intonation einzuschätzen, insbesondere auch im Problembereich c - c# und in der dritten Oktave. Das Instrument weist eine gute, schnelle Ansprache auf und ist insgesamt sehr leicht spielbar, so die Bewertung der Jury.

Der Musikinstrumentenpreis wird seit 1991 jedes Jahr in zwei Produktgruppen verliehen. Die eingereichten Instrumente müssen sich in einem Testverfahren am Institut für Musikinstrumentenbau in Zwota, Sachsen, in drei Phasen als qualitativ besonders hochwertig erweisen:

1. in der akustisch-physikalischen Messung von Klang-Parametern
2. bei einem subjektiven Praxistest durch Profi-Musiker
3. in der Bewertung der handwerklichen Verarbeitung durch einen Sachverständigen.

Außerdem sollen die Instrumente ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und im Handel oder Direktverkauf zu erwerben sein.
Die Produktgruppen für den Musikinstrumentenpreis 2007 stehen bereits fest:
· Bassposaune
· Kontrabass (4 Saiten)
Bewerbungsschluss ist der 21. April 2006. Bewerber können die vollständigen Ausschreibungsunterlagen anfordern beim:

Institut für Musikinstrumentenbau
Klingenthaler Straße 42
08267 Zwota
Telefon: +49 37467-234 81
post@ifm-zwota.de