Die Deutsche Musical Akademie hat gestern in Berlin die herausragenden neuen Musicalproduktionen der letzten Saison mit dem Deutschen Musical Theater Preis 2015 ausgezeichnet. Ähnlich wie beim amerikanischen Vorbild, den begehrten "Tony Awards", werden mit diesem Preis die besten Künstler und Produktionen in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet: Komposition, Kostüm-/Maskenbild, Bühnenbild, Haupt- und Nebendarsteller, Buch, Choreographie, Musikalische Gestaltung, Liedtexte, Regie sowie bestes Musical.
Für den Deutschen Musical Theater Preis 2015 wurden ausschließlich Musical-Uraufführungen aus der vergangenen Spielzeit nominiert.
Ausgezeichnet als Bestes Musical 2015 wurde die Produktion "Gefährliche Liebschaften" des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München. Über den Titel "Bester Darsteller" freute sich Christof Messner aus dem Musical "Grimm", als beste weibliche Hauptdarstellerin wurde Julia Klotz aus "Gefährliche Liebschaften" geehrt. Mit insgesamt 5 Preisen in den Kategorien Bestes Musical, Beste Musik, Beste Darstellerin, Bestes Kostüm, Beste Musikalische Gestaltung wurde die Produktion Gefährliche Liebschaften zum Abräumer des Abends.
„Diese Auszeichnung ist eine große Ehre für uns, denn neben dem großen Erfolg bei unserem Publikum in München, über den wir uns natürlich sehr freuen, ist diese Anerkennung durch die Fachleute aus der Branche für uns eine tolle künstlerische Bestätigung und motiviert uns auch in Zukunft das Risiko einzugehen, ein eigenes Musical zu entwickeln und aufzuführen“, sagt Michael Otto, Dramaturg des Staatstheater am Gärtnerplatz in München.
Über einen Ehrenpreis für seine herausragenden Leistungen im Genre Musical freute sich Schauspieler, Autor, Produzent und ehemaliger Intendant der Vereinigten Bühnen Wien Peter Weck: „Das Genre Musical lag mir in meiner Karriere als Schauspieler und Intendant immer sehr am Herzen. In Wien haben wir seinerzeit mit den deutschsprachigen Erstaufführungen von ’Cats’, ’Das Phantom der Oper’ und ’Les Misérables’ Pionierarbeit für das Musical im deutschsprachigen Raum geleistet. Ich freue mich über die Auszeichnung und hoffe, dass der Deutsche Musical Theater Preis dazu beitragen kann, dass dieses anspruchsvolle lebendige Genre die Anerkennung findet, die es verdient.“
Einen Sonderpreis erhielten die Kinderdarsteller des Musicals "Das Wunder von Bern", die mit ihrer Spielfreude und Professionalität im Stage Theater an der Elbe in Hamburg das Publikum begeistern.
Zur feierlichen Gala, die von Katharine Mehrling und Thomas Hermanns moderiert wurde, kamen auch zahlreiche namhafte Vertreter der Musicalbranche ins TIPI am Kanzleramt. Darunter Angelika Milster, Jan Ammann, Esther Bätschmann, Caroline Beil, Andreas Bieber, Marco Billep, Jörg Gade, Frederike Haas, Lutz Hübner, Edith Jeske, Eric Lee Johnson, Rolf Kühn, Detlev Leistenschneider, Marika Lichter, Felix Martin, Sarah Nemitz und Daniela Ziegler. Zu den weiteren prominenten Gästen gehörten Ulrike Frank, Udo Walz, Julian F.M. Stoeckel und Annemarie Eilfeld.
Als musikalisches Programm präsentieren Darsteller der nominierten Produktionen Songs und Szenen aus den jeweiligen Musicals.
„Unser Anliegen als noch relativ junger Fachverband ist es unter anderem, auf die Vielfalt und die Bandbreite innerhalb des Genres Musical hinzuweisen. Die Anzahl der Bewerbungen (34 Stücke) und die durchweg hohe Qualität aller nominierten Produktionen zeigt, wie viel sich in der deutschsprachigen Musicallandschaft tut und wie sehr das Genre an kultureller Bedeutung gewonnen hat. Und zwar ganz unabhängig vom Theatersystem, in dem eine Produktion entstanden ist. Mit dem Deutschen Musical Theater Preis wollen wir auf diese wunderbare Entwicklung und die neue Innovationskraft im deutschsprachigen Musical hinweisen und seine Strahlkraft feiern“, erläutert Norbert Huneke, erster Vorsitzender der Deutschen Musical Akademie.
Die Deutsche Musical Akademie ist der Fachverband für alle Gewerke der deutschsprachigen Musicalbranche. Das Musical in Deutschland ist als Genre längst etabliert, es gehört zu den zuschauerreichsten und umsatzstärksten Sparten. Die Akademie möchte als gemeinnützige Institution und Interessenverband der deutschsprachigen Musicalbranche dazu beitragen, dem Genre zu einer größeren öffentlichen Wahrnehmung zu verhelfen.
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