Berlin, den 29.08.2022. Wie die Zukunft ländlicher Räume im kulturellen Kontext aussieht und wie kulturelle Infrastrukturen dort gestärkt und sichtbar gemacht werden, diskutieren Fachleute auf der Tagung "Zukunft(s)land" am 14. und 15. September in Münster. Veranstaltet wird die zweitägige Konferenz vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat.
Ländliche Räume tragen auf ganz unterschiedliche Weisen einen Großteil zum vielfältigen Kulturangebot bei."
"Ländliche Räume tragen auf ganz unterschiedliche Weisen einen Großteil zum vielfältigen Kulturangebot bei. Wie können wir kulturelle Infrastrukturen in ländlichen Regionen stärken, sichern und weiterentwickeln? Ausgehend vom Beispiel Westfalen-Lippe werfen wir auf der Konferenz den Blick dabei auf die Bundesebene und freuen uns auf Impulse und Perspektiven von Fachleuten aus Kultur, Politik, Wissenschaft, aber auch Regional- und Stadtentwicklung", so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann.
Prof. Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates, sagte: „Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland lebt in kleineren Städten und Gemeinden. Doch gerade in den ländlichen Regionen wurde vieles in den letzten Jahrzehnten versäumt. Die kulturelle Infrastruktur ist porös. Dabei spielt besonders im ländlichen Kulturraum die Kultur im Alltag der Menschen und für das gemeinschaftliche Zusammenleben eine zentrale Rolle. Es gilt, endlich mehr kulturelle Initiativen vor Ort zu unterstützen und das traditionell vielfältige Kulturleben auf dem Land so zu bewahren. Die Tagung ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.“
Ein vielfältiges und abwechslungsreiches Kulturleben in erreichbarer Nähe ist der Grundstein für gleichwertige und attraktive Lebensverhältnisse – besonders für jüngere Generationen. Dazu gehören neben Kulturveranstaltungen auch Frei-, Experimentier- und Interaktionsräume, die kulturelle Teilhabe und Raum für eigene künstlerische Entfaltung ermöglichen. Kultur in der Fläche zu stärken, bedeutet, Rahmenbedingungen zu schaffen und zu fördern, damit Kunst und Kultur in ländlichen Räumen nicht nur im Status Quo erhalten, sondern weiterhin entfaltet werden kann.
"Mit der Konferenz soll ein Debattenraum eröffnet werden, in dem sowohl bestehende Erfolgsmodelle Raum finden, aber auch die Frage diskutiert wird, welche kulturpolitische Setzung und zukunftsfähigen Förderstrukturen es braucht, um die Qualität von Kunst und Kultur in ländlichen Räumen nachhaltig zu stärken. Durch die Kooperation von Deutschem Kulturrat und LWL können wir diesen Themenbereich möglichst differenziert betrachten und notwendige kulturpolitische Impulse setzen", sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates: „Für alle Menschen in Deutschland, unabhängig davon, ob sie in der Großstadt oder im ländlichen Raum leben, muss der Zugang zu Kunst und Kultur gleichermaßen umfänglich und niederschwellig gewährleistet werden. Ich bin in einem kleinen Ort im Taunus aufgewachsen und kenne die Schwierigkeiten, dieses eigentlich selbstverständliche Versprechen einzulösen. Wir brauchen neue Antworten auf die Frage, wie soll die Zukunft der Kultur fernab der urbanen Zentren, in Zeiten der digitalen Revolution, aussehen. Die Tagung soll Antworten liefern, diskutieren Sie mit.“
Die von der LWL-Kulturstiftung geförderte Konferenz dient als Austauschplattform und Forum für Wissenstransfer und Vernetzung für und zwischen Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden, Kultureinrichtungen und -verbänden sowie Verwaltung und Politik.