Der Sprecherrat des Deutschen Kulturrates, das höchste politische Gremium des Deutschen Kulturrates, hat sich gestern in einem ausführlichen Gespräch mit den Spitzen der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder über deren Arbeit und die geplante Fusion der Stiftungen informiert.

Der Deutsche Kulturrat hatte im Jahr 2003 für eine Fusion der beiden Stiftungen plädiert und sich in diesem Zusammenhang für eine stärkere Beteiligung der Zivilgesellschaft in den Entscheidungsgremien der Stiftung ausgesprochen.

Nach wie vor hält der Deutsche Kulturrat seine Position aufrecht, dass die organisierte Zivilgesellschaft in den Entscheidungsgremien der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder vertreten sein muss.

In einer intensiven Diskussion im Anschluss an das Gespräch mit den Spitzen der Kulturstiftung der Bundes und der Kulturstiftung der Länder beriet der Sprecherrat des Deutschen Kulturrates, ob die Forderung nach der Fusion der beiden Stiftungen aufrecht erhalten bleiben sollte.

Der Sprecherrat des Deutschen Kulturrat kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt, einen Mehrwert in der Fusion der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder nicht erkennen. Beide Stiftungen haben ein eigenes und unverwechselbares Profil ausgebildet, welches jeweils gestärkt werden sollte. Bei einer möglichen Fusion der Stiftungen steht zu befürchten, dass der Apparat größer würde und die Entscheidungswege länger. Ebenso besteht die Gefahr, dass viel Zeit und Energie in das Zusammenwachsen der Stiftungen statt in die Fördertätigkeit fließen würde.

Der Deutsche Kulturrat ist daher der Ansicht, dass die Fusion der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Mehrwert für das kulturelle Leben in Deutschland bringen würde.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Lange Zeit schien die Fusion der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung geradezu naturgesetzlich vorgegeben zu sein. Jetzt ist es Zeit, inne zu halten und zu fragen, was eine Fusion der Stiftungen überhaupt bringen würde. Wenn kein Mehrwert für das kulturelle Leben in Deutschland zu erkennen ist, ist eine Fusion der falsche Weg. Besser wäre es, wenn beide Stiftungen ihre eigene erfolgreiche Arbeit fortsetzen und wie bisher bei den Projekten, bei denen eine Zusammenarbeit sinnvoll ist, zusammenwirken.“

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