Integration braucht engagierte Menschen und stabile Strukturen, dass ist die Überschrift und Quintessenz der aktuellen Stellungnahme des Deutschen Kulturrates zur Integration.

Der Deutsche Kulturrat hebt in seiner Stellungnahme darauf ab, dass Integration vor allem auch eine kulturelle Herausforderung ist. Es geht für Geflüchtete unter anderem um das Erlernen der deutschen Sprache, um die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und nicht zuletzt um das Heimisch-Werden in einem anderen Land. Für die hier lebenden Menschen geht es unter anderem um den Einsatz für ein gelingendes Miteinander, um die Bereitschaft von anderen zu lernen und sie aufzunehmen.

Gerade bürgerschaftlich Engagierte haben auch im Kulturbereich in den letzten Monaten Beachtliches geleistet. Um diese Aufgaben auch längerfristig wahrnehmen zu können, bedarf es aber stabiler Strukturen zur Unterstützung. Hierzu zählen eine verbesserte personelle und sachliche Ausstattung, die Sicherung von Qualität und Qualifikation, eine angemessene Anerkennungskultur, die Schaffung einer Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Integration und nicht zuletzt die Ausweitung bestehender und die Auflage neuer Förderprogramme.

Der Deutsche Kulturrat schätzt, dass eine Aufstockung der bestehenden Kulturförderung von Gemeinden, Ländern und Bund um 5 Prozent im Jahr erforderlich ist, um die Strukturen im Kulturbereich nachhaltig und längerfristig in die Lage zu versetzen, im Zusammenspiel von haupt- und ehrenamtlichen Akteuren einen qualitativ und quantitativ adäquaten Beitrag zur Integration zu leisten.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Integration gibt es nicht zum Nulltarif, das gilt auch für den Kulturbereich. Gelungene Integration wird aber einen Mehrwert schaffen, der über die investierten Mittel weit hinausgeht und vor allem für unsere Gesellschaft und das Zusammenleben von essentieller Bedeutung ist. Die bestehenden Strukturen zu stärken und zu unterstützen, ist jetzt die Aufgabe von Bund, Ländern und Gemeinden, damit bürgerschaftlich Engagierte nicht ausgebrannt aufstecken. Eine Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Integration wäre jetzt das richtige Zeichen. Integration ist langfristige Aufgabe und, das darf nicht verschwiegen werden, kostet Geld."
 

Die neue Stellungnahme des Deutschen Kulturrates "Integration braucht engagierte Menschen und stabile Strukturen" kann hier abgerufen werden.

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