In einem internen Bericht des Bundesrechnungshofes wird deutliche Kritik an den sogenannten Ein-Euro-Jobs geübt. Wie die Pressestelle der Behörde auf Nachfrage bestätigte, handelt es sich dabei um ein internes Papier, das für den Haushaltsausschuss des Bundesrechnungshofes bestimmt ist. Entsprechende Anmerkungen finden sich in dem am 16.11. vorgestellten Jahresbericht 2010 des Bundesrechnungshofes nicht.

Laut Medienberichten heißt es in besagtem internen Bericht, dass die Ein-Euro-Jobs für Langzeitarbeitslose nicht hilfreich seien, oftmals würde eine Konkurrenzsituation zu ungeförderten Unternehmen geschaffen, eine zusätzliche Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit sei häufig nicht Grundlage der Ein-Euro-Jobs und die Zuweisung der Arbeitsgelegenheiten durch die Jobcenter verlaufe häufig wahllos.

Dabei schienen die Ein-Euro-Jobs, als sie im Januar 2005 eingeführt wurden, auf den ersten Blick für alle Chancen bereitzuhalten – aber eben nur auf den ersten Blick. Bei mittelfristiger Betrachtung sind größere Risiken nicht von der Hand zu weisen. Seit Einführung der Ein-Euro-Jobs beschäftigt sich der Deutsche Kulturrat kritisch mit den Auswirkungen auf den Kulturbereich. Nicht zuletzt warnte er eindringlich vor Verdrängungsmechnanismen auf dem Arbeitsmarkt Kultur.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Ach was: Ein-Euro-Jobs weisen grundlegende Mängel auf? Wer hätte das gedacht. Tatsächlich verwundert es wenig, dass die Ein-Euro-Jobs vom Bundesrechnungshof harsch kritisiert werden. Wir begrüßen sehr, dass, nachdem immerhin fünf Jahre ins Land gegangen sind, die Ein-Euro-Jobs endlich auf den Prüfstand kommen. Dass die Risiken, zumindest im Kulturbereich, die Chancen dieser sogenannten Arbeitsgelegenheiten bei weitem übersteigen, steht schon seit Jahren außer Frage. In den aktuellen Bemerkungen des Bundesrechnungshofes für das Jahr 2010 ist davon allerdings nichts zu lesen. Wir hätten uns gewünscht, dass dieser intern kursierende Bericht nun vom Bundesrechnungshof auch öffentlich gemacht wird, damit die Politik die Ein-Euro-Jobs im Kulturbereich und darüber hinaus wirklich schnellstens abschafft.“

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