Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat auf ihrer heutigen Jahres-Pressekonferenz in Berlin die aktuellen Zahlen der alle zwei Jahre erhobenen, bundesweiten Konzertstatistik vorgestellt. Als Hauptergebnis konnte eine leichte Steigerung der Gesamtzahl aller angebotenen Konzerte in den vergangenen zwei Spielzeiten um 1 Prozent auf 12.847 Veranstaltungen verzeichnet werden. Im Bereich der Sinfonie- und Chorkonzerte war hingegen ein Rückgang um 2 Prozent auf 5902 Veranstaltungen festzustellen, der insbesondere auf den Einbruch im Auslandsgeschäft zurückzuführen ist. Besonders positiv verlief dagegen die Entwicklung bei den Musikvermittlungsangeboten der Orchester und Rundfunkklangkörper, wo es mit gut 2 Prozent eine erneute Zunahme auf insgesamt 4069 Veranstaltungen gab. In der Konzertstatistik erfasst sind die Veranstaltungen aller 133 öffentlich finanzierten Kulturorchester sowie der 7 Rundfunkchöre und 4 Rundfunk Big Bands.

Bemängelt wurde von der Deutschen Orchestervereinigung insbesondere das Fehlen einer übergreifenden Besucherforschung bzw. -erfassung von allen deutschen Orchestern und Rundfunkklangkörpern. Selbst für einen einzelnen Orchesterstandort findet eine entsprechende Erhebung bislang nur selten statt. Hier sowie generell im Umgang und in der Kommunikation mit dem Publikum im Rahmen eines strategischen „Consumer Relationship Management“ (CRM) sieht die DOV dringenden Handlungsbedarf. Als eine weitere wesentliche und unmittelbar anzugehende Aufgabe nannte die DOV die Entwicklung dauerhaft tragfähiger Finanzierungsmodelle für die Theater und Orchester der Länder und Kommunen.

„Die relativ stabile Lage am Konzertmarkt darf nicht darüber hinweg täuschen, dass wir dringend über neue und nachhaltige Modelle der öffentlichen Theater- und Orchesterfinanzierung diskutieren müssen“, sagte Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung.

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