Die zunehmende Absage von Veranstaltungen – nicht nur Messen und Vorstellungen in großen Konzert- und Opernhäusern, sondern zunehmend auch in kleineren Spielstätten – stellen viele Freischaffende vor große wirtschaftliche Probleme.

Die wirtschaftliche Situation vieler Kreativer ist prekär, wie jüngst bei der Diskussion um die Grundrente deutlich wurde: Das erforderliche Mindesteinkommen von mind. 30% des bundesweiten Durchschnitts (2018: 12.624 EUR) erwirtschaften sehr viele Freischaffende nicht. Sie haben folglich keine Rücklagen und sind auch schon durch kleinere Gagenausfälle in ihrer Existenz bedroht.

Die Maßnahmen, die staatlicherseits zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des COVID-19 ergriffen wurden, sind richtig und wichtig, aber es muss auch gewährleistet sein, dass die Kreativen, deren Bedeutung für unsere Gesellschaft wichtiger ist denn je, diese Maßnahmen überleben.

Der Deutsche Komponistenverband unterstützt die Forderung des Deutschen Kulturrats nach einem Notfallfonds ausdrücklich. Den von Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Aussicht gestellten Unterstützungsmaßnahmen und Liquiditätshilfen sollten jetzt möglichst schnell konkrete Schritte durch die Bundesregierung folgen.

Für den Fall, dass es zu einer Überprüfung entgangener Honorare kommt, empfehlen wir allen Mitgliedern, Honorarausfälle, die durch den Coronavirus bedingt sind, zu dokumentieren.

Enjott Schneider
(Präsident des Deutschen Komponistenverbandes)