Der DEUTSCHE FILMMUSIKPREIS wird 2024 zum elften Mal vergeben. Christian Bruhn erhält in diesem Jahr den Ehrenpreis für sein filmmusikalisches Schaffen. Die Nominierten der Kategorien »Beste Musik im Film«, »Beste Musik im Kinderfilm« und »Nachwuchs« stehen ebenso fest. Die Verleihung im Rahmen der 17. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt findet am 9. November in der Oper Halle vor geladenen Gästen statt.

»Der DEUTSCHE FILMMUSIKPREIS ist unser Beitrag zur Sichtbarkeit eines Berufs, der trotz seines unschätzbaren Wertes für das Gesamtkunstwerk Film meist hinter den Kulissen verborgen bleibt«, erklärt Micki Meuser, Vorsitzender der Deutschen Filmkomponist:innenunion DEFKOM und ergänzt: »Wir geben den Filmmusikkomponistinnen und -komponisten eine Bühne und die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt.«

Ehrenpreisträger Christian Bruhn

Als einer der erfolgreichsten Komponisten und Musikproduzenten Deutschlands schrieb Christian Bruhn zahlreiche Hits für Stars wie Katja Ebstein, Mireille Mathieu, France Gall, Peter Maffay, Roy Black oder Roberto Blanco. Neben Klassikern wie »Marmor, Stein und Eisen bricht« oder »Ein bisschen Spaß muss sein« schuf er bekannte Titelmelodien für Film und Fernsehen (»Wicki und die starken Männer« DE, J 1974, »Heidi« J 1974, »Captain Future« J 1978, »Timm Thaler« DE 1979). Dafür erhält der vielfach ausgezeichnete Künstler in diesem Jahr, kurz nach seinem 90. Geburtstag, den Ehrenpreis des DEUTSCHEN FILMMUSIKPREIS. Überreicht wird er durch den letztjährigen Preisträger Reinhold Heil.

Die Nominierten in der Kategorie »Beste Musik im Film«

Martina Eisenreich und Michael Kadelbach sind nominiert für den Score zu der Thiller-Serie »Eine Billion Dollar« (DE 2023). Martina Eisenreich ist Komponistin für Film, Fernsehen und Theater und wurde nach mehrfacher Nominierung bereits 2018 mit dem DFMP ausgezeichnet. Michael Kadelbach komponierte u. a. Musiken zu »Nackt unter Wölfen« (DE 2015) oder »Wir Kinder vom Bahnhof Zoo« (DE 2021).

Fabian Kratzer ist nominiert für die Musik zur Kinderserie »Gong! Mein spektRakuläres Leben« (DE 2023). Der vielfach ausgezeichnete Komponist für Kurz- oder Langfilme, Theater und Advertising ist außerdem als freier Musiker und Romanautor tätig.

Markus Lehmann-Horn ist nominiert für »Hitlerputsch 1923 – Das Tagebuch der Paula Schlier« (DE 2023) – ein Dokuspiel aus der Sicht einer jungen Journalistin. Lehmann-Horn schrieb mehr als fünfzig Filmmusik-Kompositionen für nationale und internationale Filmproduktionen mit dem Schwerpunkt Dokumentarfilm.

Die Nominierten in der Kategorie »Nachwuchs«

Geboren und aufgewachsen im Iran, studierte Arezou Rezaei Komposition in Teheran, Stuttgart und München. Bei der Berlinale und dem DOK.fest München waren Filmprojekte mit ihren Scores vertreten. 2020 wurde ihre Arbeit beim Teheran Electronic Music Festival 2020 ausgezeichnet, 2023 erhielt sie beim DemoDay der TU München den Preis für den besten Soundtrack.

Lukas Lindner komponierte die Scores für zahlreiche Kurzfilme wie »Intern« (DE 2022) und »Wo das Gras violett ist« (DE 2023). Er erhielt 2019 den Jazzförderpreis Ingolstadt sowie beim Halicarnassus Film Festival 2024 (TUR) und beim The North Film Festival 2022 (SWE) jeweils den Preis für den besten Kurzfilm-Score für »Violet« (DE 2021). Der Nachwuchspreis wird unterstützt durch die Steinberg Media Technologies GmbH.

Die Kategorie »Beste Musik im Kinderfilm«

Ein besonderes Highlight bildet in diesem Jahr die erneute Verleihung des Preises in der Kategorie »Beste Musik im Kinderfilm«, präsentiert in Zusammenarbeit mit der MDR Media GmbH. Wer die Trophäe erhält, bleibt bis zur Verkündung zur Preisverleihung spannend.

Jury

Eine fünfköpfige Jury entscheidet in diesem Jahr über die Nominierungen und Preisvergaben in den Kategorien »Beste Musik im Film« und »Nachwuchs«. Der Filmkomponist Alexander Detig schreibt u. a. Musiken für ARD und ZDF. Lara Frank aus Berlin komponiert Scores für Spielfilme, Serien, Dokumentationen und Imagefilme, zuletzt für die Serie »Reset« (DE 2024). Vanessa Donelly ist eine preisgekrönte Film- und Videospielkomponistin, Songwriterin, Produzentin und bekannt für ihre Musik zum Kinofilm »Angel in the Wall« (IT 2022). Seit 1989 in der Musikindustrie tätig, ist Markus Steffen geschäftsführender Gesellschafter der musicas.de GmbH und u. a. künstlerischer Leiter der Filmmusiktage Sachsen-Anhalt. Prof. Dr. Georg Maas ist emeritierter Professor für Musikpädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, ehemaliger Direktor des dortigen Zentrums für Lehrerbildung und wissenschaftlicher Beirat der Filmmusiktage Sachsen-Anhalt.

Über den DEUTSCHEN FILMMUSIKPREIS

Als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche würdigt der DEUTSCHE FILMMUSIKPREIS herausragende Leistungen des deutschen und internationalen Filmmusikschaffens. Seit 2014 wird er im Rahmen der Filmmusiktage Sachsen-Anhalts vergeben. Geehrt wurden Ikonen wie Rachel Portman und Anne Dudley, renommierte Persönlichkeiten wie Jeff Beal, John Ottman, Hildur Guðnadóttir und Volker Bertelmann sowie vielversprechende Nachwuchstalente wie zuletzt Hannes Ohde und Chrisna Lungala. Die jährliche Preisverleihung wird von dem International Academy of Media and Arts e. V. gemeinsam mit der Deutschen Filmkomponist:innenunion DEFKOM ausgerichtet.