Morgen debattiert der Deutsche Bundestag ab 15.30 Uhr zum Thema Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien. Zur Diskussion stehen die Anträge "Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien verwirklichen“ (CDU/CSU- und SPD-Fraktion), "Kulturarbeit fair, divers und geschlechtergerecht gestalten“ (Fraktion Die Linke) und "Eine Quote für die Kunst – Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien“ (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen).
Der Deutsche Kulturrat setzt sich bereits seit Langem für Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien ein. In verschiedenen Studien, zuletzt in der Untersuchung "Frauen und Männer im Kulturmarkt“ aus dem Jahr 2020, hat der Deutsche Kulturrat anhand von Daten belegt, dass der Kultur- und Medienbereich von Geschlechtergerechtigkeit in der Bezahlung noch weit entfernt ist. Auch wenn in einigen Berufen bei abhängig Beschäftigten sowie in einigen Tätigkeitsbereichen bei in der Künstlersozialkasse Versicherten Verbesserungen mit Blick auf geschlechtergerechte Einkommen zu verzeichnen sind, bleibt es dabei, dass Frauen im Kultur- und Medienbereich zumeist deutlich weniger verdienen als Männer. Auch haben immer noch weniger Frauen als Männer leitende Positionen im Kulturbereich.
Als Deutscher Kulturrat unterstützen wir mit dem Mentoring-Programm Frauen, die Führungspositionen im Kulturbereich anstreben, auf ihrem leider immer noch oft sehr beschwerlichen Weg. In drei umfangreichen Untersuchungen in den letzten acht Jahren weisen wir auf bestehende Missstände hin. Zugleich gilt es die Institutionen, die sich auf den Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit gemacht haben, dabei zu bestärken und gute Beispiele zu zeigen.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Im Grundgesetz steht, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind und der Staat die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung fördert und auf die Beseitigung bestehender Nachteile hinwirkt. Hier gibt es im Kultur- und Medienbereich noch viel zu tun. Es ist deshalb eine große Unterstützung unserer Arbeit, dass morgen im Deutschen Bundestag gleich drei Anträge von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbereich öffentlich diskutiert werden. Das Thema braucht Aufmerksamkeit, morgen wird der Deutsche Bundestag sie schaffen.“