2014 wurde zum ersten Mal eine Professur für Musikermedizin eingerichtet. Getragen wird sie von der Hochschule für Musik Hanns Eisler (HfM), der Universitätsmedizin Charité und der Universität der Künste Berlin (UdK). Dieser einzigartige Lehrstuhl ist nun gefährdet, weil die bisherigen Partner keine Einigung über eine unbefristete Fortführung erzielen konnten. Ohne nachhaltige Finanzierung der Professur hat die professionell geführte Musikermedizin in Berlin keine Zukunft. "Es muss eine schnelle Lösung gefunden werden, um die Abwicklung der Professur zu verhindern“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. "Dabei sind auch die zuständigen Politiker gefragt.“

In Berlin existieren zwei große Musikhochschulen und sieben Berufsorchester. Hinzu kommen viele weitere professionelle Ensembles und freischaffende Musikerinnen und Musiker. Diese bundesweit einzigartige Musikszene wird durch Präventionsmaßnahmen und Behandlungen hervorragend unterstützt. Studierende der Musikhochschulen werden physiologisch auf ihren künftigen Berufsalltag vorbereitet. "Berlin hat mit dieser Konstellation gegenüber allen anderen Städten in Deutschland und Europa ein absolutes Alleinstellungsmerkmal“, sagt Mertens. "Aufgrund der bisherigen Erfolge und des großen Bedarfs braucht die Professur eine langfristige Perspektive mit einer verlässlichen Finanzierung.“

Prof. Dr. Alexander Schmidt leitet das Berliner Centrum für Musikermedizin (BCMM) an der Charité und ist Direktor des Kurt-Singer-Instituts für Musikphysiologie und Musikergesundheit (KSI) der HfM und der UdK. Als Professor für Musikermedizin vertritt er das gesamte Fachgebiet in Klinik, Forschung und Lehre. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider Institute hat er der Forschung, Lehre und Behandlung in den vergangenen Jahren entscheidende Impulse gegeben.

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