Kurz vor ihrem 30. Geburtstag droht der Berliner Kammeroper das Aus. Hiergegen wendet sich die Deutsche Orchestervereinigung (DOV). Folgt die Berliner Senatskulturverwaltung der eigens von ihr eingesetzten Fachjury, steht dem renommierten Ensemble die komplette Streichung des jährlichen Zuschusses in Höhe von 150.000,- € ins Haus.

„Diese Entscheidung ist schwer nachvollziehbar“, meint Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV. „Erst vor vier Jahren, zum 25. Jubiläum, wurde dem Ensemble seitens der Berliner Politik noch bestätigt, welch ausgezeichneten Ruf man sich weit über die Grenzen Berlins mit der konsequenten und kontinuierlichen Pflege moderner Kammeropern erworben habe. Dies kann und wird von den drei großen Opern so nicht geleistet werden. Darüber hinaus ist die Existenz von freien Theatern für die stetig wachsende Zahl von Freelance-Musikern auf der Bühne wie im Orchestergraben von existentieller Bedeutung. Hier werden Arbeitsplätze für junge Kreative abgebaut“, ärgert sich Mertens. Das passe nicht zum Image von Berlin, so Mertens.

„Wir fordern den Erhalt der Kammeroper. Der offenbar nicht sachlich, sondern politisch motivierte Kürzungsbeschluss der Fachjury muss aufgehoben werden. Die Kammeroper muss ihre wichtige Aufgabe für die Musikstadt Berlin auch in Zukunft fortsetzen können“, so Mertens abschließend.

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