Die Dichte der deutschen Orchesterlandschaft ist akut gefährdet. "Wir erleben in diesen Tagen geradezu eine Erosion, denn gegenwärtig steht in Deutschland ein weiterer Abbau von deutlich über 200 Orchesterstellen unmittelbar bevor", sagt der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV), Gerald Mertens.
In Rheinland-Pfalz plant die Landesregierung die Streichung von 60 Planstellen in den Staatsorchestern in Mainz und Koblenz, je 60 Planstellen sind bei den Münchner und Berliner Symphonikern gefährdet, knapp 40 bei kleineren Orchestern in Zeitz (Sachsen-Anhalt) und Prenzlau (Brandenburg).
Weitere Abbaupläne liegen schon in den Schubladen von Kulturämtern und Ministerien. Auch die Zukunft der Berliner Opernorchester bereitet Anlass zu großer Sorge. "Der bundesweite Druck auf den Bestand der Orchester ist damit derzeit noch größer als in den neuen Bundesländern unmittelbar nach der Wende. Wenn die Finanzausstattung der Länder und Kommunen - gerade im Bereich der Kulturfinanzierung - nicht bald verbessert wird, kann in weiteren Regionen nicht einmal mehr eine musikalische Grundversorgung gewährleistet werden", befürchtet Mertens.
Seit 1990 ist die Zahl der Kulturorchester in Deutschland bislang von 168 auf 138 zurückgegangen, dabei fielen 1.714 Stellen für Orchestermusiker ersatzlos weg.
Weitere Hintergrundinformationen unter www.dov.org (Meldungen und Stellungnahmen).
V.i.S.d.P.
Gerald Mertens
Geschäftsführer der DOV
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http://www.dov.org