Im Mittelpunkt der 9. Fachtagung Musiktherapie 2018 am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin Musiktherapie interdisziplinär – Miteinander, Gegeneinander oder Füreinander?, die am 10. November 2018 stattgefunden hat, stand die fruchtbare und kollegiale Zusammenarbeit von Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten mit Vertretern verwandter Berufsgruppen. Rund 200 Studierende und Fachleute aus Forschung und Praxis tauschten sich über künftige neue Behandlungsmöglichkeiten aus. Die Auseinandersetzung zum Thema zwischen Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichen Disziplinen sollte das eigene Tun bekräftigen und zu neuen weiterführenden Erkenntnissen anregen.
Im Rahmenprogramm der Fachtagung wurde dem Neurowissenschaftler Prof. Dr. Gerald Hüther (Göttingen) die Katja Loos-Medaille der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMtG) verliehen. In ihrer Laudatio würdigte Prof. Dr. Isabelle Frohne-Hagemann (Berlin) die Verdienste des Jubilars: Hüther habe viel zur wissenschaftlichen Fundierung der Musiktherapie beigetragen und so Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten befähigt, aufgrund vermehrter neurobiologischer Kenntnisse ihre Arbeit zum Wohl der Patientinnen und Patienten zu begründen und zu verbessern. Prof. Hüther ging in seiner Dankesrede auf die Neuroplastizität des Gehirns ein, die Fähigkeit von Hirnarealen, sich immer neu zu verschalten und zu verändern. Die Musiktherapie sei hierfür ein besonderer Ort, ein Ort der Begegnung. Gerade die nonverbalen Zugänge seien wichtig, abseits der rationalen, oft von Hierarchien bestimmten Verständigung, um Freude am Lernen und Neu-Entwickeln zu wecken und zu erhalten. (Der Volltext der Laudatio ist auf der Homepage der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft nachzulesen: http://www.musiktherapie.de/verband/gertrud-katja-loosmedaille. html)
Die Katja Loos-Medaille der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft erinnert an die Pionierin und Wegbereiterin der Musiktherapie Katja Loos (1916 – 2000), die im ausgehenden 20. Jahrhundert die Musiktherapie in Deutschland gefördert hat. Sie wird an Personen verliehen, die als Nicht-Musiktherapeuten die Musiktherapie vielfältig unterstützt haben.
Das Berlin Career College bündelt die Weiterbildungsangebote der Universität der Künste Berlin. Es bietet eine in Deutschland einzigartige Bandbreite an universitären Angeboten im künstlerisch-kreativen Bereich. Mit vier Masterstudiengängen und zahlreichen Zertifikatskursen richtet sich das Berlin Career College an alle, die künstlerisch-kreative Ansätze vertiefen und mit wirtschaftlichen Themen verknüpfen möchten. Darüber hinaus präsentiert die internationale Berlin Summer University of the Arts ein hoch qualifiziertes englisch-sprachiges Programm, das sich an Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen, Kulturschaffende und Kreativunternehmer
wendet. Das Programmangebot des Berlin Career College basiert auf eigenen Forschungsergebnissen zum Weiterbildungsbedarf der Creative Industries. Geschäftsführender Direktor des Berlin Career College am Zentralinstitut für Weiterbildung ist Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer.
Die Universität der Künste Berlin ist weltweit eine der größten künstlerischen Hochschulen und die einzige, die alle Disziplinen der Kunst und der auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 70 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4000 Studierenden stammt etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der branden-burgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Präsident ist seit Januar 2006 Professor Martin Rennert. Mit mehr als 600 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei.
Die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft (DMtG) ist mit 1.500 Mitgliedern der größte Fach- und Berufsverband der Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten in Deutschland. Der Verband setzt sich für die Verankerung der Musiktherapie im Gesundheitswesen ein. Aufgrund von wissenschaftlich anerkannten Nachweisen über die positive Wirkung ist Musiktherapie bereits jetzt in zahlreichen medizinischen Leitlinien verankert (z.B. Demenz, Schlaganfall, Psychosoziale Therapien). Verbindliche Ausbildungs- und Qualitätsstandards, abgebildet im DMtG-Zertifizierungsverfahren, geben den Patientinnen und Patienten ein größtmögliches Maß an Sicherheit, gerade wegen eines fehlenden Berufsgesetzes. Weitere Informationen: www.musiktherapie.de