In einem öffentlichen Expertengespräch der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags "Kultur in Deutschland" wurden vom Arbeitskreis Kulturstatistik gestern Nachmittag Prognosen zur Entwicklung der Kulturausgaben der öffentlichen Haushalte vorgestellt. Der Arbeitskreis Kulturstatistik prognostiziert, dass in den nächsten drei Jahren die öffentlichen Kulturausgaben von zur Zeit 8,2 Mrd. Euro auf 7,48 Mrd. Euro sinken werden.

Diese Einsparungen werden laut der Prognosen von Michael Söndermann vom Arbeitskreis Kulturstatistik und von Raimund Bartella vom Deutschen Städtetag vor allem zu Lasten der kulturellen Bildung gehen. Der Arbeitskreis Kulturstatistik erwartet eine Absenkung der Förderausgaben für die kulturelle Bildung also für Bibliotheken, für Musikschulen, für soziokulturellen Zentren und für andere kulturpädagogische Einrichtungen von zur Zeit 2,46 Mrd. Euro im Jahr auf 1,74 Mrd. Euro im Jahr 2006. Das bedeutet einen Rückgang der Förderung um rd. 29% innerhalb der nächsten drei Jahren.

Der Deutsche Kulturrat ist über diese Prognose äußerst besorgt und fordert die Politik zum umgehenden Gegensteuern auf.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Diese Prognose ist alarmierend. Um fast 30% könnte die Förderung von Bund, Ländern und Gemeinden bis 2006 für die Kulturelle Bildung sinken. Betroffen sind besonders Bibliotheken und Musikschulen. Gerade die Kultureinrichtungen, die hauptsächlich Kinder und Jugendliche mit den Künsten in Berührung bringen, wären dann die größten Verlierer der Einsparungen im kulturellen Bereich. Der Bildungsnotstand lässt grüßen."

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