David Philip Hefti erhält morgen den mit 20.000 Euro dotierten Hindemith-Preis. Das Votum der Jury unter Vorsitz des SHMF-Intendanten Dr. Christian Kuhnt fiel einstimmig auf den Komponisten aus der Schweiz. »David Philip Hefti ist ein Komponist, dem es gelungen ist, aufbauend auf der klassischen Moderne neue Klangwelten zu erschaffen. Wir wollen ihn auf seinem erfolgreichen Weg fördern«, begründet Kuhnt die Juryentscheidung.

Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Festkonzertes morgen um 19 Uhr im Kulturwerk am See in Norderstedt statt. Auf dem Programm stehen Werke von David Philip Hefti und von Paul Hindemith sowie die Uraufführung eines Werkes von Bernd Richard Deutsch (Auftragswerk des SHMF), der 2014 mit dem Hindemith-Preis ausgezeichnet wurde.
Seit 1990 wird der Hindemith-Preis im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival verliehen. Mit dem Preis, der von der Hindemith-Stiftung (Blonay/Schweiz), den Stiftungen Rudolf und Erika Koch-Stiftung, Walther und Käthe Busche-Stiftung, Gerhard Trede-Stiftung und Franz-Wirth-Gedächtnis-Stiftung sowie von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg gestiftet wird, sollen herausragende zeitgenössische Komponisten gefördert werden. Zugleich erinnert die Auszeichnung an das musikpädagogische Wirken Paul Hindemiths, der 1932 im Auftrag der Staatlichen Bildungsanstalt Plön die Komposition »Plöner Musiktag« schrieb.
Zu den Preisträgern zählen unter anderem Olga Neuwirth (1999), Matthias Pintscher (2000), Thomas Adès (2001), Jörg Widmann (2002), Jörn Arnecke (2004), Lera Auerbach (2005), Dai Fujikura (2007), Markus Lehmann-Horn (2011), Li Bo (2012), Maximilian Schnaus (2013) und Bernd Richard Deutsch (2014).

David Philip Hefti (*1975 in St. Gallen) ist Gewinner der renommierten Kompositionswettbewerbe Gustav Mahler in Wien, Pablo Casals in Prades, George Enescu in Bukarest und wurde 2013 mit dem Komponisten-Preis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Er studierte Komposition, Dirigieren, Klarinette und Kammermusik bei Wolfgang Rihm, Cristóbal Halffter, Wolfgang Meyer, Rudolf Kelterborn und Elmar Schmid in Zürich und Karlsruhe. Er trat auf fünf Kontinenten bei Festivals wie Ultraschall in Berlin, Wien Modern, Steirischer Herbst in Graz, Menuhin in Gstaad, EuroArt in Prag, »Musica de Hoy« in Madrid, »Beijing Modern«, Suntory in Tokyo und als »composer- und artist-in-residence« beim Moritzburg Festival, an der Schlossmediale Werdenberg und bei den Heidelberger Philharmonikern auf. Konzerte verbinden ihn mit Solisten wie Fabio Di Càsola, Thomas Grossenbacher, Viviane Hagner, Wolfgang Meyer, Christian Poltéra, Hartmut Rohde, Baiba Skride, Jan Vogler, Antje Weithaas und Dirigenten wie Peter Eötvös, Howard Griffiths, Kent Nagano, Jonathan Nott, Michael Sanderling, Jac van Steen, Mario Venzago, Ralf Weikert und David Zinman. Heftis Schaffen führt zur Zusammenarbeit mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, der Deutschen Radio Philharmonie, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Radio-Symphonieorchester Wien, dem Orchestre symphonique de Montréal, der Tokyo Sinfonietta, dem Leipziger Streichquartett, den Neuen Vocalsolisten Stuttgart, dem Ensemble Modern und dem Collegium Novum Zürich. Seine Kompositionen sind bei Edition Kunzelmann erschienen und werden zusätzlich von Edition C. F. Peters vertrieben.

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