Nach Budapest, Sopron und Paris hatte die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar am Wochenende zum vierten International Liszt Workshop nach Weimar eingeladen. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Musikhochschule, Prof. Dr. Christoph Stölzl, und einem Festvortrag von Prof. Dr. Detlef Altenburg stellten vierzig Vertreter unterschiedlicher Institutionen ihre Projekte vor und erörterten Möglichkeiten der internationalen Kooperation: Zum 200. Geburtstag Franz Liszts im kommenden Jahr werden Wettbewerbe, Festivals, Kongresse und Filme vorbereitet. Erstmals im Rahmen dieser Workshops waren auch Teilnehmer aus außereuropäischen Ländern angereist, darunter der Präsident der American Liszt Society, der Vizepräsident der Hochschule der Künste Tokyo und die Präsidentin der indonesischen Lisztgesellschaft und der Musikhochschule Jakarta. Auch für die Weimarer Festprogramme konnten wichtige Kooperationen vorbereitet werden.

Zugleich fand die Mitgliederversammlung der International Liszt Association (ILA) statt. Dieser internationale Dachverband nationaler Lisztgesellschaften, Lisztfestivals, Liszt-Hochschulen und namhafter Lisztinterpreten und -forscher wurde im vergangenen Jahr in Budapest gegründet und hat seinen Sitz in Budapest. Die Statuten waren offenbar für das Vereinsregister in Budapest zu sehr an den Konventionen anderer Länder orientiert und mussten in Weimar in modifizierter Form noch einmal verabschiedet werden, so dass die offizielle Gründung nun erst in Weimar stattfand. Prof. Dr. Detlef Altenburg (Weimar) wurde als Präsident, Tamás Klanjánsky (Budapest) als Vizepräsident wiedergewählt. In das Board wurden Vertreter aus Frankreich, Großbritannien, Japan, Litauen, den Niederlanden und USA berufen.

Für die kommenden Jahre plant die ILA eine Internetdokumentation der Konzertreisen Liszts mit vollständigen Programmen sowie eine Datenbank mit sämtlichen Briefen Liszts. Mit diesem Projekt können auch die zahlreichen, über die ganze Welt in kleineren Bibliotheken und Archiven verstreuten Briefe erfasst werden, die bislang in der Liszt-Forschung völlig unbekannt sind. Die ersten Ergebnisse werden für das Jubiläumsjahr 2011 erwartet.

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