Das Kulturfestival Schleswig-Holstein endet nach knapp einem Jahr und kehrt gleichzeitig zu seinen Wurzeln zurück. Denn erstmals seit Monaten gibt es wieder ein Programm direkt vor Publikum. Die Abschlussveranstaltung findet am Sonntag, 6. Juni, im Hansa-Park Sierksdorf statt.
"Wir wollten mit dem Festival ein Zeichen für die Kultur in unserem Land setzen und das ist rundum gelungen. Ich freue mich, dass die Künstlerinnen und Künstler zum Abschluss auch wieder vor Publikum auftreten können", erklärte Ministerpräsident Daniel Günther. "Wir haben insgesamt 1070 Auftrittsmöglichkeiten geschaffen, Künstlerinnen und Künstlern in der Corona-Krise eine Bühne geboten und auch die Veranstaltungsbranche ein wenig unterstützen können. Das Abschluss-Event ist gleichzeitig ein Auftakt für weitere Live-Events im Land und zeigt, dass es mit entsprechenden Hygienekonzepten weitergehen kann. Wir blicken nach vorn", so Günther. "Ich danke allen, die sich eingebracht haben, um Kunst und Kultur in dieser schwierigen Zeit erlebbar und sichtbar zu machen. In der Pandemie zeigte sich deutlich, wie wichtig Kunst und Kultur für unser Zusammenleben sind. Sie sind der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält."
Zum Abschluss wird noch einmal vor Publikum gespielt. Rund 150 Gäste können das Programm live vor Ort erleben. Das Publikum setzt sich zusammen aus geladenen Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern, die sich in der Corona Pandemie ehrenamtlich im Land betätigt haben sowie Interessierten, die über die Internetplattform des Kulturfestivals Eintrittskarten buchen können. Das Kontingent ist begrenzt. Der Kunstgenuss ist aber für jeden erlebbar: Die Veranstaltung wird wieder direkt über den Youtube- und Facebook-Kanal des Festivals übertragen. Um 16 Uhr geht es los. Moderiert wird der Nachmittag von Carsten Kock (RSH) und Christopher Scheffelmeier (NDR). Sie blicken zurück auf ein Jahr voller vielfältiger Veranstaltungen mit zahlreichen Kunstschaffenden, Veranstaltungsdienstleistenden und Veranstaltungshäusern in ganz Schleswig-Holstein.
Mit dabei in Sierksdorf sind Clown Mücke, die Rockband Never Come Rain und Schauspieler Ulli Hausmann mit seiner Kurzgeschichte "Wilhelm Tell, aber schnell". Die Tandemkünstler Gisela Meyer-Hahn und Moritz Boll zeigen Licht- und Filminstallationen. Das Trio Moses Merkle sowie Isabel und Kurt Lange bietet gefilmte Schmiedekunst. Lajos und Kjell wiederum sind die Gewinner von "Jugend jazzt 2019" und werden für Stimmung sorgen. Auch Bauchredner Jörg Jara wird das Publikum unterhalten. Gesa Tetzlaff und Guido Froese wiederum ziehen als Vertreterin und Vertreter des Programmbeirats eine Bilanz zum Kulturfestival. Ballett vom Feinsten präsentiert das Ballett-Theater ILIEV mit dem Stück "der Gast". Und schließlich unterhält Franziska Ostermann ihr Publikum mit einer Lesung aus ihrem Gedichtband Ozit. Zum Abschluss gibt der bekannte Schauspieler Jonas Nay ein Kurz-Konzert mit seiner Band Pudeldame. Das Programm endet gegen 18 Uhr.
Während der fast einjährigen Festivalphase wurden die Formate immer wieder der pandemischen Lage angepasst. So war von Konzerten mit Publikum über Familiennachmittage bis zu reinen Streaming-Formaten alles dabei. Neben den Live-Auftritten unter freiem Himmel und auf Bühnen erwiesen sich die Streams als neues und erfolgreiches Mittel. Dabei wurde auch direkt aus dem Wohnzimmer oder von der Couch der Kunst- und Kulturschaffenden gesendet.
Insgesamt kamen so 1070 Auftritte zusammen. 846 Künstlerinnen und Künstler waren beteiligt. 97 Veranstaltungshäuser öffneten ihre Türen für rund 5000 Besucher vor Ort. Dazu kommen zahlreiche Streaming-Aufrufe. Insgesamt sorgten mehr als 230 Dienstleister jeweils für einen reibungslosen Ablauf des Programms. Das Veranstaltungsbudget betrug 4,4 Millionen Euro.
"Das Festival war ein großer Erfolg für Kultur in der Krise und hat die große Bandbreite an Kultur und Kulturschaffenden in unserem Land gezeigt. Insgesamt nicht nur für mich eine positive "Überraschung", so Daniel Günther weiter. "Das war ein wichtiger Impuls, auch jenseits von Corona." Der Ministerpräsident dankte auch dem Programmbeirat für seine geleistete Arbeit. Er hat die Ausgestaltung des Programms tatkräftig unterstützt.
"Das Kulturfestival Schleswig-Holstein war neben den direkten finanziellen Hilfen ein ganz wesentlicher Baustein für das Überleben und das Sichtbarbleiben von Künstlerinnen und Künstlern, Veranstaltungstechnikern und den Kulturorten selbst.", so Guido Froese, Vorsitzender des Landeskulturverbandes Schleswig-Holstein. "Für dieses bundesweit einmalige Modell gibt es aus der Kulturszene zurecht eine große Dankbarkeit."
Das Kulturfestival Schleswig-Holstein ist eine Veranstaltungsreihe, die heimische Kunstschaffende sowie die Veranstaltungsbranche in der Corona-Zeit unterstützt. Weitere Informationen finden Sie auf www.kulturfestival.sh.