Sie probten gemeinsam und wurden bei den anschließenden Konzerten in Jerusalem, Haifa und weiteren Städten im Nahen Osten begeistert gefeiert: 45 Musikerinnen und Musiker aus dem Collegium musicum der Universität Bonn und ihre Kollegen vom Palästinensischen Jugendorchester. Zwei Wochen dauerte das Programm, bei dem die Studenten beider Länder durch persönliche Begegnungen, Gespräche und Besichtigungen Einblick in die Lebens- und Arbeitssituation der Partner bekamen. Möglich machte das Wiedersehen nach einem ersten Treffen in Deutschland im vergangenen Jahr der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). Er förderte das Projekt im Rahmen des "Deutsch-Arabisch/Iranischen Hochschuldialogs".

In einem umgebauten ehemaligen Studentenwohnheim in Ramallah nahe der bekannten Birzeit Universität trafen sich die deutschen und palästinensischen Musiker zu intensiven Proben. In der zweiten Woche wurden die Arbeitsergebnisse dann in Konzerten in Jerusalem, Ramallah, Haifa, Jordanien (Amman) und Syrien (Damaskus) vorgestellt und von mehreren Tausend Besuchern begeistert gefeiert.

Diese konnten nur ahnen, unter welchen Schwierigkeiten die Reiseroute mit allen Visa- und Passproblemen zu bewältigen war. "Eigentlich scheint es unmöglich, auf einer einzigen Reise die beiden verfeindeten Länder Israel und Syrien zu besuchen", sagt Walter Mik, Akademischer Musikdirektor der Universität Bonn. "Aber schließlich gelang es doch, zum Abschluss in der diesjährigen Kulturhauptstadt der arabischen Länder Damaskus im wunderschönen Opernhaus aufzutreten. Das war ein für alle bewegendes Konzert."
Möglich wurden dieser Auftritt und die ganze Reise nur durch die große Unterstützung des DAAD, der Universität Bonn, verschiedener Ministerien und nicht zuletzt der Syrischen Botschaft in Berlin.

Was bleibt, sind viele neue Freundschaften und Einblicke in die Lebenswirklichkeit in einem besetzten Land, die "normalen"
Touristen verwehrt sind.

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