Der Deutsche Bühnenverein rät seinen Theater- und Orchester-Mitgliedern, die empfohlenen Hygienemaßnahmen des Robert-Koch-Instituts und der Gesundheitsministerien an den jeweiligen Häusern umzusetzen und zu kommunizieren, um das Infektionsrisiko gering zu halten. "Wir sind als Arbeitgeber- und Interessenverband nicht in der Rolle, Risikoeinschätzungen bei Infektionskrankheiten zu geben, das ist Aufgabe der Landesgesundheitsbehörden. Insoweit liegt es im Ermessen der zuständigen Behörden, welche Handlungsempfehlungen sie ihren Kulturbetrieben geben", so Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins, heute in Köln. Im Ermessen der Landesbehörden liege auch, wie sie mit der Empfehlung des Bundesgesundheitsministers, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen abzusagen, umgehen. Vorerst geht der Bühnenverein davon aus, dass der Spielbetrieb in den Theatern und Orchestern weitestgehend regulär weitergeht. "Wir bewerten die Lage täglich neu, informieren unsere Mitglieder über Ansprechpartner*innen und Entwicklungen und stehen mit ihnen in Verbindung. Auch der Kontakt mit den örtlichen Behörden ist für die Häuser wichtig, da jedes Bundesland anders handeln darf", ergänzte Grandmontagne.

Zurzeit liegt nach Einschätzung des Bühnenvereins weder bei den öffentlich getragenen Theatern noch bei den Privattheatern ein nennenswerter Einnahmeausfall vor. Die Häuser gehen bisher kulant mit dem Thema Kartenrückgabe um. "Wenn sich großflächige Einnahmeausfälle, insbesondere für die Privattheater, abzeichneten, wären wir selbstverständlich dafür, betroffene Theater und Orchester durch den Bund zu unterstützen", so Grandmontagne. Sollten einzelne Häuser betroffen sein, sei für einen potenziellen Einnahmeausfall bei den öffentlich getragenen Theater der Rechtsträger, bei den Privattheatern der oder die Eigentümer*innen verantwortlich. Im Schadensfall könnten Ausgleichsmechanismen wie der Kommunale Schadenausgleich oder Betriebsunterbrechungsversicherungen greifen; ob das im konkreten Einzelfall so sei, lasse sich nicht pauschal beantworten.

Auf der Website des Robert-Koch-Instituts www.rki.de finden sich alle empfohlenen Maßnahmen, darunter auch ein Leitfaden zur Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlungen für Großveranstaltungen.