Am 12. Oktober trafen sich bei der Konferenz "Our House“ über 70 Musikveranstalter, Clubbetreiber und Experten im Weimarer "mon ami“ und diskutierten über die Bedingungen und Perspektiven der Clubszene in Thüringen. Es war das erste Mal, dass ein solches Forum zum Austausch im Freistaat stattgefunden hat.
Es zeigte sich, dass viele Spielstätten ihre wichtige Kulturarbeit unter teilweise katastrophalen Rahmenbedingungen verrichteten: steigende Kosten und Abgaben, prekäre Beschäftigung und sanierungsbedürftige Häuser. Es sei höchste Zeit zu handeln. Es fehlte nicht nur an Wertschätzung und einer kulturpolitischen Lobby, sondern auch an gezielter Unterstützung für den Betrieb der Kultureinrichtungen.
In verschiedenen Panels konnten sich die Teilnehmer gemeinsam mit Experten aus dem gesamten Bundesgebiet über aktuelle Problemfelder austauschen und Lösungsansätze entwickeln. So sei es etwa notwendig, Lärm neu zu definieren, da sich die Geräuschkulisse einer Stadt auch immer wieder verändere. Zudem forderten die Teilnehmer eine strukturelle Förderung für Musikspielstätten und Clubs. In der Diskussion zur Reform der Verwertungsgesellschaft Gema kritisierten Clubvertreter u.a. die mangelnde Erreichbarkeit von kompetenten Beratern und lange Zeitverzögerung etwa bei der Erstellung der Abrechnungen.
Insgesamt – so das einhellige Credo der Teilnehmer und Veranstalter – war es sehr wichtig, überhaupt erstmal miteinander ins Gespräch zu kommen, um die Szene voranbringen und Forderungen zu formulieren. Es war ein erster Aufschlag. Die LAG Soziokultur Thüringen wird als Veranstalter der Konferenz auch in den nächsten Monaten am Thema bleiben und die Forderungen in die Politik und Verwaltung tragen.