Die erste Classical:NEXT in Berlin endet heute mit einer erfolgreichen Bilanz: dank über 1400 Fachbesucher:innen aus 49 Ländern war dies die größte Ausgabe in der Geschichte des internationalen Netzwerk-Treffens der klassischen Musik – und dies trotz der einjährigen Pause nach der letzten Classical:NEXT 2022 in Hannover
„Gemeinsam haben wir gezeigt, dass es eine große, weltweite Community von Kreativen gibt, welche die Klassikwelt erneuern und voranbringen möchte,“ zog Direktorin Fabienne Krause Bilanz. „Musikprofis aus allen Bereichen vor und hinter der Konzerthaus-Bühne, aus der Tonträgerbranche, der Politik und dem Bildungsbereich haben gezeigt, dass das nicht nur eine Vision ist, sondern schon in unzähligen Projekten und Initiativen passiert.“
Eine unabhängige Jury wählte das Tagesprogramm von 30 Konferenz-Sessions, Mentorings und Meet-ups sowie 16 Showcase-Konzerten und 21 Projekt-Pitches im Colosseum und am Holzmarkt. Dazu bot der Branchen-Treff den Delegierten eine Fachmesse mit über 50 Ständen, Sonderkonzerte an verschiedenen Orten in Berlin und die Eröffnung im Pierre Boulez Saal mit wegweisenden Ensembles der Berliner Musikszene.
Gesellschafter Clemens Seemann blickt bereits in die Zukunft: „Wir, die Gesellschafter und Berliner Partner sind überwältigt von dem Zuspruch. Es ist uns gelungen, das Fach-Treffen organisatorisch auf neue Füße zu stellen und weiterzuentwickeln – die Reaktionen, die uns aus aller Welt und aus Berlin erreichen, zeigen aber, dass da noch viel mehr Potenzial vorhanden ist. 2025 wollen wir den nächsten Schritt gehen, das Fach-Treffen weiter ausbauen und auch noch mehr für das Berliner Publikum öffnen.“
Die Idee, die Classical:NEXT nach Berlin zu holen, um hier Synergien mit anderen Projekten und Partner:innen aus der hiesigen Kunstmusikszene herzustellen, ist voll aufgegangen. Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, hat bereits verlautbart, dass er Fachtagung und Festival dauerhaft in Berlin etablieren möchte.
Gesellschafter Andreas Richter betonte die Wirkung in die Kulturszene der Stadt hinein: „Die Klassik-Hauptstadt Berlin ist das ideale Zuhause für die Classical:NEXT, umgekehrt ist das Musik-Meeting aber auch ein Glücksfall für die Stadt: die gesamte Berliner Kreativszene und Kulturwirtschaft wird enorm davon profitieren, dass wir fortan jedes Jahr 1400 oder mehr internationale Musikprofis hier versammeln, dass alle progressiven Akteurinnen und Akteure sich hier bei uns auf einem internationalen Level vernetzen und austauschen.“
Mit der Präsentation der Gewinner:innen des Classical:NEXT Innovation Award ging nach vier intensiven Tagen gestern Abend das Programm im Colosseum zu Ende: von einem vornehmlich aus internationalen Musikjournalist:innen bestehenden „Nomination Committee“ und einer Abstimmung unter allen Fachbesuchern wurden ausgezeichnet: Extensión Usach, Chile (eine zur Universität Santiago de Chile gehörende große Musikabteilung, die zahlreiche
kostenlose Konzerte in benachteiligten Stadtvierteln anbietet), das in den USA beheimatete Gateways Music Festival, USA (verbindet afro-amerikanische klassische Musiker:innen in Projekten und Ensembles) sowie The Sound Voice Project aus England, das sich mit einem interdisziplinären Ansatz mit dem Thema Stimme und den Geschichten von Menschen mit Stimmverlust auseinandersetzt.
Am Freitag wurde das offizielle Programm mit einer Bootsfahrt auf der Spree inklusive eines provokativen Vortrags des Briten David Taylor beschlossen, der als Berater und Coach für Change Management im Kulturbetrieb arbeitet und zahlreiche progressive Projekte initiiert hat. „Die Wahl vor der wir stehen ist klar: adaptieren oder untergehen! Wir haben nun genug geredet, jetzt ist es Zeit, dies in die Tat umzusetzen!“
Die Classical:NEXT 2025 findet vom 12.-15. Mai erneut in Berlin statt. Der Start der Einreichungsphase für Project Pitches, Showcase-Konzerte und Konferenz-Sessions ist für Herbst 2024 geplant.