Am Mittwoch fand im Konzertsaal der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber das Finale des 5. Internationalen Klavierwettbewerbs „Anton G. Rubinstein“ statt. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 20.000 Euro vergeben. Ein Höhepunkt war die Uraufführung des Werkes „Sonata“.
Nicht nur ein technisch perfekter Auftritt, sondern die künstlerische Vollendung des Klavierkonzerts Nr. 2 von Rachmaninoff begeisterten Publikum wie Jury gleichermaßen. Der in Shanghai geborene Künstler Hao Zhu interpretierte so überzeugend, dass er neben dem von der Jury vergebenen ersten Preis auch vom Publikum zum Sieger gewählt wurde. Der Juryvorsitzende Prof. Arkadi Zenzipér sprach trotzdem von einer nicht ganz einfachen Entscheidung, denn der diesjährige Internationale Klavierwettbewerb „Anton G. Rubinstein“ hatte ein hohes Niveau.
An diesem Wettbewerb, der seit seiner Neugründung 2003 durch das FORUM TIBERIUS – Internationales Forum für Kultur und Wirtschaft einen festen Platz unter den wichtigsten Klavierwettbewerben eingenommen hat, nahmen 130 Pianistinnen und Pianisten aus 22 Nationen teil. In einem ebenso spannenden wie hochklassigen Finalkonzert mit dem Sinfonieorchester der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und Mitgliedern Dresdner Orchester unter der Leitung von Prof. Ekkehard Klemm, präsentierten sich eine Pianistin und zwei Pianisten mit jeweils einem großen Klavierkonzert dem Publikum und der internationalen Jury.
Die Fachjury, bestehend aus Pianisten, Hochschul- und Medienvertretern wählte per Mehrheitsvotum den erst 26 jährigen chinesischen Pianisten Hao Zhu zum Träger des 1. Preises, dotiert mit 8.000. Die 1985 geborene Tschechin Veronika Böhmová gewann den 2. Preis, dotiert mit 5.000.- und der aus Moskau stammende Andrey Dubov wurde der 3. Preis, dotiert mit 3.000.-, verliehen. Die Preisgelder wurden gestiftet durch das FORUM TIBERIUS, dem Kajo-Schommer Klavierförderpreis und der Oscar und Vera Ritter Stiftung.
Der Publikumspreis, der mit 2.000.- dotiert, ebenfalls vom FORUM TIBERIUS zur Verfügung gestellt wurde, ging wie bereits erwähnt an den ersten Preisträger Hao-Zhu.
Seine Uraufführung feierte das Werk „Sonata“ von der Tschechischen Komponistin Sára alčíková. Das für den diesjährigen Wettbewerb komponierte Klavierstück ist dem ehemaligen Wirtschaftsminister von Sachsen und Mitbegründer des FORUM TIBERIUS Kajo Schommer gewidmet. Der für die beste Interpretation dieses zeitgenössischen Werkes ausgelobte Preis von 1.000 ging zu gleichen Teilen an Vera Zyryanova aus Russland und Ji-Hwan Hong aus Südkorea. Ein weiterer Sonderpreis, ausgelobt von Yamaha für die beste Interpretation eines Rubinsteinstückes, wurde geteilt zwischen Veronika Böhmová und dem Südkoreaner Jeong Yoo Lee.
Die Vorsitzende des Beirats des Kajo-Schommer Klavierförderpreises Hildegard Stausberg bekräftigte gegenüber dem FORUM TIBERIUS die Absicht, die Preisträgerin Veronika Böhmová bald nach Köln einzuladen. Damit möchte man die Bedeutung der Beziehungen zwischen dem Rheinland und Sachsen bekräftigen.
Der Schirmherr Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Peter Ramsauer musste leider kurzfristig seinen Besuch des Finales absagen, ließ aber an alle Teilnehmer Glückwünsche ausrichten. Die eiserne Disziplin der Künstler verdiene „allergrößten Respekt“ so Ramsauer und fügte noch hinzu: „Junge Musiker verzichten genau wie Sportler auf sehr vieles, um so weit zu kommen. Denn Talent ist die Voraussetzung, aber ohne Üben, Üben, Üben erlangt man keine Perfektion.“
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