Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) sieht die Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz vor einem drohenden Abstieg in die Orchester-„Regionalliga“. Das einseitige Sanierungskonzept für das Städtische Theater Chemnitz fordert einen inakzeptablen Lohneinschnitt u.a. von den Orchestermitgliedern, die bereits seit dem Jahr 2000 auf Lohn verzichten. Es soll am 18. September im Chemnitzer Stadtrat beschlossen werden.

„Wenn – wie geplant – sich zukünftig 99 Musiker 86 Planstellen teilen, bedeutet dies faktisch eine weitere Lohnabsenkung um 14 %“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Dieser Betrag entspricht ziemlich genau der Differenz zwischen der gegenwärtigen Vergütungsgruppe des Orchesters nach TVK A zu TVK B. Konnte sich Chemnitz bislang also neben Dresden und Leipzig und auch weit über den Freistaat Sachsen hinaus rühmen, in der oberen „Orchester-Bundesliga“ mitzuspielen, würde der Stadtrat jetzt formell über den Abstieg beschließen“, meint Mertens.

In einem persönlichen Brief an die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates wirft Mertens auch diese Frage auf: „Welche Arbeitnehmerin, welcher Arbeitnehmer würde sich eine Kürzung des laufenden Monatsgehalts in dieser Höhe zumuten lassen? Wie würden Sie sich persönlich als Arbeitnehmer fühlen? Alle politischen Parteien, die sich im laufenden Bundestagswahlkampf Themen wie Mindestlohn, Tariftreue oder den Schutz von Arbeitnehmerrechten auf die Fahnen geschrieben haben, müssen sich in diesen Tagen fragen, ob sie das in Chemnitz wirklich ernst meinen.“ Mertens abschließend: „Wir haben den Stadtrat aufgefordert, das einseitige Sparkonzept zulasten der Orchestermitglieder so nicht anzunehmen und zu erneuten Beratung in die Ausschüsse zurückzuverweisen.“

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