Die Bayerische Akademie der Schönen Künste hat zwei neue Mitglieder aufgenommen:
Abteilung Musik: Ordentliches Mitglied: Chaya Czernowin (Komponistin)
Die 1957 in Israel geborene Komponistin Chaya Czernowin zählt seit der erfolgreichen Uraufführung ihres im Auftrag der Münchener Biennale komponierten Musiktheaterwerks Pnima... ins Innere (2000) zu den bekanntesten Komponistinnen der internationalen Musikszene. Nach einem Kompositionsstudium in Tel Aviv zog sie im Alter von 25 Jahren nach Berlin, um ein Studium bei Dieter Schnebel zu absolvieren. 1986 zog sie in die USA, studierte am Bard College und promovierte an der University of California San Diego. Es folgte eine Phase des Reisens, die es ihr erlaubte, sich ganz der Entwicklung ihrer musikalischen Sprache zu widmen. Czernowins Werke umfassen Kammer- und Orchesterstücke und wurden bei den bedeutendsten Festivals für zeitgenössische Musik in Europa, Japan, Korea, Australien, den USA und
Kanada aufgeführt. Ihr Werk ist eine bedeutsame Stimme in der Musik der Gegenwart. Sie lehrte als Dozentin für Komposition, wurde 2009 auf die Walter-Bigelow-Rosen-Professur an der Harvard University berufen und unterrichtet seit 1990 bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt.
Ehrenmitglied: Kirill Petrenko (Dirigent)
Kirill Petrenko, 1972 in Omsk geboren, gehört zu den bedeutendsten Dirigenten der Gegenwart. Seit 2019 ist er Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und war von 2013 bis Ende der Spielzeit 2019/2020 Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München. Zur Eröffnung der Münchner Opernfestspiele 2021 wird er Richard Wagners Tristan und Isolde, die Wiederaufnahmen von Salome und Die Meistersinger von Nürnberg dirigieren. Die Aufmerksamkeit, die Petrenko der zeitgenössischen Musik widmet, findet ihren Niederschlag auch in ungewöhnlichen Programmierungen seiner symphonischen Konzerte. In der Musikerpersönlichkeit von Kirill Petrenko verbinden sich Traditionsbewusstsein und ein waches Gespür für die sozialen Spannungen und Spaltungen der Gegenwart zu einer beispielgebenden künstlerischen Haltung, die mit Respekt, Empathie, Bescheidenheit und Verantwortungsgefühl sowohl die Werke der Vergangenheit als auch aktuelles musikalisches Schaffen für eine heutige Gesellschaft neu zu interpretieren weiß.