Sechs Tage Musikfest, ausverkaufte Konzerte in ganz Hamburg, von Elbtunnel über Yoga-Center bis zum großen Finale, „Deutschlands außergewöhnlichster Musikwettbewerb“* TONALi findet am gestrigen Samstagabend in der ausverkauften Laeiszhalle seinen krönenden Abschluss. Die zwanzigjährige Cellistin Anastasia Kobekina aus Russland gewinnt das Finale des TONALi15-Instrumentalwettbewerbs. Begleitet von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dirigiert von Eivind Gullberg Jensen, unter den Augen der internationalen Fachjury* und rund 1.000 Hamburger Schülern entschied Anastasia Kobekina den höchstdotierten Klassikwettbewerb für Jung-Solisten in Deutschland für sich.

„Neben ihrer lupenreinen Technik über alle Runden des Wettbewerbs, überzeugte Anastasia mit ihrer Natürlichkeit und ihrer Spielfreude. Ihrer Natürlichkeit in der Tongebung, Freundlichkeit und ihrer Fähigkeit, Musik zu vermitteln.“ begründete Jurysprecher Wolfgang Emanuel Schmidt die Entscheidung und übergab das Preisgeld in Höhe von 10.000 € sowie ein Cello des berühmten italienischen Geigenbauers Guadagnini als Leihgabe an die strahlende Siegerin. Mit diesem Cello geht es am 23. April 2016 von Hamburg nach Sankt Petersburg, wenn die diesjährige TONALi-Siegerin als Solistin mit dem weltberühmten Mariinksy Orchester am 26. April 2016 in der Mariinsky Concert Hall auftritt. Die Zweit- und Drittplatzierten Maciej Kulakowsi und Friedrich Thiele durften sich ebenfalls freuen: die Oscar und Vera Ritter-Stiftung vergab Preisgelder in Höhe von 5.000 € und 3.000 € an die hochbegabten Musiker. Das Publikum wählte via SMS-Voting seinen eigenen Favoriten zum Gewinner: der TONALi-Publikumspreis in Höhe von 3.000 € ging an Friedrich Thiele, der sich sichtlich freute: „Ich bin total überwältigt von der Atmosphäre in diesem Konzert. Der Publikumspreis zeigt mir eigentlich, dass ich das Publikum erreicht habe.“

Bei TONALi vergibt nicht nur eine renommierte Fachjury Preise für die begabtesten Nachwuchssolisten. Als umfangreiches Kulturvermittlungsprojekt bringt TONALi die Jungtalente mit dem Publikum von Morgen, den Hamburger Schülern, zusammen. Jeder der insgesamt zwölf Cellisten, die im TONALi15-Instrumentalwettbewerb gegeneinander antreten, hat eine Partnerschule und engagierte Schüler-Kulturmanager, die ihren Wettbewerber unterstützen, eigene Konzerte kuratieren und das Finale des Musikwettbewerbs promoten. Bei diesen Klassikkonzerten tauschen Eltern und Kinder die Rollen: die Kinder bringen ihre Eltern, Freunde und Bekannte ins Konzert. Wer die meisten Plätze für das Finale in der Laeiszhalle besetzt, gewinnt diesen sogenannten „TuttiContest“. Bereits zum dritten Mal gewinnt die Johannes Brahms Schule in Pinneberg den Wettbewerb und damit ein Konzert mit allen zwölf Wettbewerbsmusikern an ihrer Schule. Stardirigent Eivind Gullberg Jensen lobt die Arbeit der Schüler-Kulturmanager und der TONALi-Musiker: „Das ist erstaunlich, es sind 1000 junge Leute im Saal. Viele hören Klassik heute zum ersten Mal und das ist sehr wichtig. Hoffentlich haben wir etwas geschafft und es ist nicht das letzte Mal, dass sie in ein klassisches Konzert gehen.“

Die Zusammenarbeit der Schülermanager mit ihren Musikern endet hier jedoch nicht: im Dezember organisieren die zwölf Hamburger Patenschulen mit ihren TONALi-Musikern das Festival: “zwölf.orte / Klassik in deinem Kiez”. Los geht es am 01. Dezember mit Lukas Schwarz im Sasel-Haus, organisiert von den Schülermanagern des Christianeums. Am 12. Dezember findet das letzte Kiez-Konzert statt: im Bürgerhaus Wilhelmsburg, organisiert von der Nelson Mandela Schule Kirchdorf.

Weitere Preise
Christoph Heesch sicherte sich als bester Interpret eines zeitgenössischen Werken den mit 1.000 € dotierten Mieczysław Weinberg-Preis von Peermusic Classic.

Internationale Fachjury*
Wolfgang Emanuel Schmidt, Làszlò Fenyö, Niklas Eppinger, Sabine Frank, Hila Karni, Sebastian Klinger, David Pia sowie Michael Schmitz

Cellokonzerte*
Im Finale spielten die drei Finalisten zusammen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen jeweils eines der folgenden Cellokonzerte: Pjotr Iljitsch Tschaikowski Variationen über ein Rokoko Thema op. 33
und Robert Schumann Cellokonzert a-Moll op. 129.

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