Der deutsche Cellist Gabriel Adriano Schwabe (19) hat gestern den mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis des Internationalen Musikwettbewerb für Violinisten und Cellisten beim Braunschweig Classix Festival 2007 gewonnen. Der Cellist überzeugte die international besetzte Jury unter dem Vorsitz von Braunschweigs Generalmusikdirektor Alexander Joel in der Dornse des Braunschweiger Altstadtrathauses mit Beethovens Sonate für Klavier und Violoncello A-Dur op. 69, Haydns Konzert für Violoncello und Orchester D-Dur, Mendelssohn Bartholdys Cello-Sonate D-Dur op. 58/2 und Hindemiths Sonate für Cello solo. Die drei weiteren Teilnehmer des Finales waren der chinesische Cellist Shengzhi Guo (24), der serbische Cellist Nikola Jovanović (23) und der polnische Geiger Kristof Specjał (22). Mehr als 120 Nachwuchsinstrumentalisten aus 9 Nationen hatten sich beworben. 4 junge Streichertalente, drei Cellisten und ein Geiger, qualifizierten sich in der Vorauswahl für das Finale in Braunschweig.

"In diesem Jahr blicken wir zurück auf 15 Jahre erfolgreichen Förderpreiswettbewerb des Fördervereins Braunschweig Classix Festival", sagte die Vorsitzende des Fördervereins Braunschweig Classix Festival e. V., Dr. Maresa Wischenbart-Backhaus, der 1993 vom Intendanten des Braunschweig Classix Festivals, Hans-Christian Wille, ins Leben gerufen wurde. "Viele unserer einstigen Nachwuchstalente zählen heute zu international renommierten Musikern", resümierte Wille, "denn der Förderpreis war und ist noch immer ein Sprungbrett für eine aussichtsreiche Musikerkarriere. Ich bin mir sicher, dass wir unsere diesjährigen vier Teilnehmer auf den Konzertpodien Wiederhören werden." Unglaublich hoch war das Niveau der Instrumentalisten. Das war auch das einhellige Urteil der Experten. So verwundert es nicht, dass die Jury bei so eng beieinander liegenden Ergebnissen, ein wenig Zeit zur Beratung brauchte.

Der Juryvorsitzende war in diesem Jahr Alexander Joel, Generalmusikdirektor des Staatsorchesters Braunschweig. Weitere Jurymitglieder waren Jobst Eberhardt, ehemals Tonmeister der Deutschen Grammophon, Günter Heiss, Journalist für die Neue Presse Hannover, Karl Huros, Solocellist des Staatsorchesters Braunschweig, Matthias Ilkenhans, Manager der NDR Radiophilharmonie Hannover, Uwe Präkelt, Produzent des CD-Labels ram, Prof. Alexander Rudin, Professor für Violoncello am Tschaikowsky-Konservatorium Moskau und Prof. Ulf Tischbirek, Professor für Violoncello und Kammermusik an der Musikhochschule Lübeck.

Der "Förderpreis" hat zahlreichen jungen Künstlern den Weg in eine nationale und internationale Karriere ermöglicht, so u. a. den Geigerinnen Annedore Oberborbeck und Carolina Kurkowski Perez, der Flötistin Frauke Oesmann, der italienischen Mezzo-Sopranistin Sandra Firrincieli, der polnischen Oboistin Maria Sournatcheva, der Sopranistin Mareke Freudenberg und der israelischen Klarinettistin Shelly Ezra.


Die Vita des Förderpreisträgers 2007

Gabriel Adriano Schwabe (Violoncello) wurde am 12.10.1988 als Sohn eines Deutschen und einer Spanierin geboren. Durch seine Mutter erfuhr er von Beginn an einen starken Bezug zur Musik und begann schon in sehr jungen Jahren mit dem Klavier- und Violinspiel. 1997 begann er mit dem Violoncellounterricht bei Krispin Simonett und wurde zum Sommersemester 2000 am Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin aufgenommen, wo er seither von Prof. Catalin Ilea unterrichtet wird.

Gabriel Adriano Schwabe ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. So gewann er mehrere 1. Preise beim Bundeswettbewerb "Jugend Musiziert", beim "Artländer Musikpreis", beim "Klassikpreis der Stadt Münster und des WDR" und beim "Internationalen Violoncellowettbewerb der Stadt Liezen" 2004. Ferner ist er Preisträger des "Gabrielli-Wettbewerbs für Violoncello", des "12. Internationalen Brahms-Wettbewerbs" in Pörtschach und des "Grand Prix Emanuel Feuermann" 2006. Im Jahr 2007 gewann Gabriel Adriano Schwabe den Preis des Deutschen Musikwettbewerbes des Deutschen Musikrates.

Er trat sehr erfolgreich als Solist unter anderem mit dem Radiosinfonieorchester Berlin, den "Kammersolisten der deutschen Oper Berlin", dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt, der Kammerakademie Potsdam unter Leitung von Michael Sanderling und dem Philharmonischen Orchester Bukarest unter Leitung von Misha Katz auf und konzertierte an so bedeutenden Stätten wie dem Konzerthaus Berlin, der Berliner Philharmonie, der Musikhalle Hamburg und dem Atheneum Bukarest. Regelmäßige Einladungen zu Kammermusikkursen und Konzerten im In- und Ausland führten ihn bereits unter anderem nach Belgien, Finnland, Italien, Österreich, Rumänien, Spanien und in die Schweiz.

Gabriel Adriano Schwabe ist Stipendiat der "Jürgen Ponto Stiftung zur Förderung junger Künstler", der "Studienstiftung des deutschen Volkes" und der "deutschen Stiftung Musikleben". Als Preisträger des 14. Wettbewerbes des Deutschen Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben spielt er seit Februar 2006 ein Violoncello von Giovanni Baptista Grancino (Mailand um 1700).