Die Carl Bechstein Stiftung fördert 86 junge Pianistinnen und Pianisten mit Stipendien und Einmalzahlungen im Gesamtwert von 352.000 Euro. Aufgeteilt ist diese Summe in 18 Jahres-Stipendien im Wert von jeweils 12.000 Euro und 68 Einzelhilfen in Höhe von jeweils 2.000 Euro.
"Die Unterstützung junger Pianistinnen und Pianisten an der Startrampe ihrer beruflichen Laufbahn durch die Carl Bechstein Stiftung setzt neben der dringend notwendigen finanziellen Unterstützung ein Zeichen der Zuversicht“, betont Prof. Christian Höppner, Vorsitzender des Kuratoriums der Carl Bechstein Stiftung und Generalsekretär des Deutschen Musikrates, und erläutert: "Die 18 Jahresstipendien und 68 Einmalhilfen sind nicht nur eine wirksame Überbrückungshilfe in dieser pandemiebedingt auftrittslosen Zeit, sondern geben Auftrieb zum Durchhalten. Die dramatischen Einzelschicksale vieler Kreativschaffender offenbaren nicht nur die Defizite in der sozialen Absicherung, sondern mahnen eine nachhaltige Sicherung unseres Kulturlebens in der Nach-Pandemiezeit an. Kultur ist nicht nur menschenrelevant, sondern das Fundament für unser Zusammenleben. Mein großer Dank gilt jenen Menschen in der Bechstein-Welt, die diese zukunftsweisende Unterstützung ermöglichen.“
Ausgeschrieben hatte die Carl Bechstein Stiftung im Februar 2021 insgesamt zehn Stipendien, die an herausragende junge Pianistinnen und Pianisten im klassischen Bereich vergeben werden sollten, die eine solistische Karriere anstreben. "Wir haben mehr als 90 Bewerbungen erhalten, von denen 86 den Kriterien der Ausschreibung entsprachen. Und wir haben erkannt, dass alle der jungen Pianistinnen und Pianisten überaus bedürftig sind“, so Gregor Willmes, Vorstand der Carl Bechstein Stiftung. "Die Berufseinsteigenden finanzieren ihr Leben über Konzerte und Wettbewerbspreise. Beides ist jedoch im letzten Jahr fast komplett weggebrochen“, so Willmes weiter. Insofern entschieden Vorstand und Kuratorium der Stiftung einstimmig, die Zahl der Stipendien auf 18 zu erhöhen und zusätzlich allen nicht ausgewählten BewerberInnen mit Einmalzahlungen zu helfen.
Unter den ausgewählten KandidatInnen finden sich zahlreiche PreisträgerInnen bedeutender Wettbewerbe wie z. B. des ARD-Musikwettbewerbs, des Internationalen deutschen Pianistenpreises, des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbs und des Gina Bachauer Competition. Und obwohl die Bewerberinnen und Bewerber die deutsche oder österreichische Staatsbürgerschaft besitzen oder ihren Hauptwohnsitz seit mindestens zwei Jahren in Deutschland oder Österreich haben mussten, spiegelt die Liste der StipendiatInnen die Internationalität der Musikwelt wider.
Ein Stipendium erhalten:
Dmytro Choni (Ukraine), Raúl da Costa (Portugal), Anna Dmytrenko (Ukraine), Giuseppe Guarrera (Italien), Marie Rosa Günter (Deutschland), Chi Ho Han (Südkorea), Wataru Hisasue (Japan), Dina Ivanova (Russland), Kunal Lahiry (USA), Ingmar Lazar (Frankreich), Shihyun Lee (Südkorea), Hanni Liang (Deutschland), Daria Parkhomenko (Russland), Aaron Pilsan (Österreich), Philipp Scheucher (Österreich), Lorenzo Soulès (Frankreich), Amadeus Wiesensee (Deutschland) und Cunmo Yin (China).