Am 17. April fand im Rahmen der Musikmesse die Verleihung zum Deutschen Musikinstrumentenpreis 2015 im Kaisersaal des Frankfurter Römer statt. Die Auszeichnung prämiert handwerklich und musikalisch herausragende Instrumente und wurde in diesem Jahr in den Kategorien b-Trompete und 4/4-Violine vergeben. In letzterer Kategorie brachte die hohe Qualitätsdichte der Einreichungen zwei gleichwertige Gewinner hervor. Unter den prämierten Instrumenten befindet sich erstmals in der Geschichte des Preises ein Instrument aus Kohlefaser. Die Gewinner der vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ausgeschriebenen Ehrung stammen aus Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern.
Die Preisträger 2015
In der Kategorie 4/4-Violine
Carbonvioline „Design Line“
mezzo-forte Streichinstrumente
Werther, Nordrhein-Westfalen
4/4-Geige Guarneri
Andreas Haensel, Atelier für Streichinstrumente
Kleinsendelbach, Bayern (Oberfranken)
In der Kategorie b-Trompete
Modell T 053/B-L „Professional“
Ricco Kühn Metallblasinstrumentenbau
Oederan, Sachsen
Grundlage für die Entscheidung der Preisrichter sind Spieltests durch namhafte Musiker, akustische Tests sowie handwerkliche Gutachten, die in der Kategorie 4/4-Violine zwei gleichwertige Sieger hervorbrachten. Die Carbonvioline „Design Line“ von mezzo-forte Streichinstrumente (zu finden auf der Musikmesse in Halle 3.1 Stand F 13) überzeugte dabei besonders durch die innovative Umsetzung der Grundidee, die sehr angenehmen Klangeigenschaften und das hervorragende Preis-/Leistungsverhältnis. Das Unternehmen mezzo-forte Streichinstrumente wurde 2002 im westfälischen Werther gegründet und konzentriert sich seit 2012 voll und ganz auf die Entwicklung und Herstellung von Instrumenten aus Kohlefaser.
Zweiter Preisträger der Kategorie ist die 4/4-Geige Guarneri von Andeas Haensel, Atelier für Streichinstrumente (zu finden auf der Musikmesse in Halle 3.1, Stand G08). Haensel gründete das Atelier 2009 im oberfränkischen Kleinsedelbach und stellt sowohl detailgetreue Kopien alter Meister als auch nach eigenen Entwürfen entstandene Modelle her. Die besondere Anerkennung der Preisrichter gilt unter anderem der Ansprache und der Spielbarkeit des Instruments, das überdurchschnittliche Bewertungen in allen subjektiven Merkmalen einfuhr.
In der Kategorie b-Trompete setzte sich das Modell T 053/B-L „Professional“ gegen seine Mitbewerber durch. Die Preisrichter loben das Siegermodell als überaus gelungenes Instrument, das in allen Kriterien – sei es Klang, Ansprache, Stimmung oder Spielbarkeit – auf die vollste Anerkennung der Tester stieß. Die Manufaktur Ricco Kühn Metallblasinstrumentenbau aus dem sächsischen Oederan ist bereits zum zweiten Mal Träger des Deutschen Musikinstrumentenpreises. 2010 ging die Auszeichnung an dasselbe Modell – in einer überarbeiteten Form konnte es 2015 erneut überzeugen.
Seit 1991 prämiert die Auszeichnung im Rahmen der Musikmesse herausragende Instrumente in jährlich wechselnden Kategorien. Der Ehrenpreis wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gestiftet und unterstreicht die Bedeutung der deutschen Instrumentenbaukunst für die internationale Musikinstrumentenbranche sowie den Stellenwert der MI-Industrie für die Wirtschaft.
Unter den eingereichten Instrumenten werden in einem dreistufigen Beurteilungsverfahren am Institut für Musikinstrumentenbau im sächsischen Zwota die Preisträger ermittelt. Ein Vertreter des BMWi überreicht die Urkunde im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung an die herstellenden Unternehmen, deren Instrumente in besonderer Weise auf der Musikmesse präsentiert werden.
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Quelle
http://www.musikmesse.com