"Jugend musiziert“, ein Projekt des Deutschen Musikrates, sollte vom 20. bis 27. Mai 2021 zu Gast in der Hansestadt Bremen und Bremerhaven sein. Aufgrund der ansteigenden Inzidenzzahlen und der damit einhergehenden Vorgaben von Behördenseite zur Eindämmung der Pandemie haben sich die Verantwortlichen nun dazu entschieden, den 58. Bundeswettbewerb "Jugend musiziert“ als Videowettbewerb auszurichten. Nur für die rund 160 Jurorinnen und Juroren ist ein mehrtägiger Arbeitsaufenthalt in Bremen geplant, bei dem vor Ort und unter Beachtung strenger Hygienevorgaben die rund 1.400 Wertungsspiele gesichtet und Preise vergeben werden. Mit einem gestreamten Begrüßungskonzert am Samstag, 22. Mai, aus der "Glocke“ senden die Bremer Philharmoniker einen Gruß an alle "Jugend musiziert“-Teilnehmerinnen und -teilnehmer.
Mit großem Bedauern, aber auch im Wissen einer ebenso großen Verantwortung entschlossen sich die Wettbewerbsverantwortlichen gemeinsam mit den Gastgeberstädten zu diesem Schritt. Die rund 2.500 Jugendlichen, die in der Zeit zwischen dem 20. und 27. Mai mit ihren Eltern, Geschwistern und Lehrkräften nach Bremen und Bremerhaven gereist wären, werden ihr Wertungsspiel als Video einreichen können.
Prof. Ulrich Rademacher, der Vorsitzende des Beirates von "Jugend musiziert“, sagt: "‘Jugend musiziert‘ hätte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Bremen und Bremerhaven gerne eine Plattform geboten, das unter vielen Herausforderungen eingeübte Programm zu präsentieren. Die Planungen dafür wurden über Monate hinweg immer wieder den neuen Corona-Gegebenheiten angepasst. Die erfolgreich durchgeführten Wettbewerbe der Bundesländer als Videowettbewerb ermutigen uns, auch den Bundeswettbewerb im Videoformat durchzuführen. Die Landesjurys waren begeistert von den vielen kreativen Lösungen, die die Musikerinnen und Musiker gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern gefunden haben, um trotz Lockdown digital ‚gemeinsam‘ zu musizieren.“
Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats und Senator für Kultur, bedauert sehr, dass der Bundeswettbewerb pandemiebedingt nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden kann. Zugleich betont er die Verantwortung der Politik in der Corona-Krise: "Schon die dritte Auflage von ‚Jugend musiziert‘ im Jahr 1966 fand in Bremen statt. Gern hätten wir 2021 erneut die Gastgeberrolle übernommen. Doch das gegenwärtige Infektionsgeschehen verlangt einen besonders umsichtigen Umgang mit potenziellen Gefahrensituationen. Dafür bitte ich um Verständnis.“
Für den Wettbewerb "Jugend musiziert“ hatten sich im ersten Schritt mehr als 15.000 Kinder und Jugendliche beworben. Schon die 160 Regionalwettbewerbe, die die erste Runde des dreistufigen Wettbewerbs darstellen, konnten im Januar pandemiebedingt nicht stattfinden. Sie wurden in den meisten Bundesländern in den März verschoben und mit den Landeswettbewerben verschmolzen. Beim digitalen Bundeswettbewerb im Mai sind alle ausgeschriebenen Solo- und Duo-Kategorien zu hören. Ensemblekategorien mit in der Regel mehr als zwei Teilnehmenden, die derzeit weder gemeinsam Proben noch Videos aufnehmen können, sollen im September nachgeholt werden.