Für eine stärkere Förderung ehrenamtlichen Engagements in der Kultur hat sich jetzt die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V.
(BDMV) eingesetzt. Präsident Dr. Wolfgang Bötsch MdB, Bundesminister a.D., erklärte nach einer Bundesvorstandssitzung des Verbandes in Berlin: „Die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements unserer 1,3 Millionen Mitglieder für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft kann nicht hoch genug bewertet werden. Wir erwarten, dass der Bund und die Länder dies auch finanziell anerkennen.“
Nur 1% der Mittel, die an zeitgenössische Kulturprojekte und die sogenannte Spitzenkultur fließen, benötige der Verband, um dauerhaft den Nachwuchs für Orchester, Musikhochschulen und Wettbewerbe zu sichern und darüber hinaus durch Innovationsförderung das ehrenamtliche Engagement in Deutschland weiter auszubauen. Der Präsident des 18.000 Mitgliedsorchester zählenden Bundesverbandes weiter: „Die derzeit bei der Bundesregierung zur Beantwortung liegende Große Anfrage wird zeigen, ob wir mit einer Erweiterung des Blickwinkels auf die Breitenkultur rechnen können.“
Die für September angesetzte Neuwahl des Deutschen Bundestages sieht die Bundesvereinigung als Chance für die Durchsetzung ihrer Interessen: „Die Bundesvereinigung wird alle großen Parteien fragen, wie sie zu dieser Forderung stehen – und zur Entbürokratisierung für Ehrenamtliche,“ meinte BDMV-Vizepräsidentin Gitta Connemann, die gleichzeitig Vorsitzende der Enquetekommission „Kultur in Deutschland“ des Bundestages ist. Nach ihrer Auffassung können die Parteien auf diese Weise ihre Einstellung zum bürgerschaftlichen Engagement in Deutschland dokumentieren.
Im Rahmen der Bundesvorstandssitzung konnte den Landesverbänden erstmals seit Jahren ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden. Durch zum Teil harte Konsolidierungsmaßnahmen habe man das strukturelle Defizit überwinden können, so BDMV-Generalsekretär Stefan Liebing. Gleichzeitig habe man das Serviceangebot des Verbandes für die Mitglieder z. B. durch die Einrichtung einer Rechts- und einer Steuerhotline erheblich ausbauen können und damit zur Linderung des bürokratischen Drucks auf die ehrenamtlich geführten Orchester beigetragen.
Als einen der Schwerpunkte für die Verbandsarbeit in den nächsten Monaten nannte der Generalsekretär das Thema Ganztagesschule: „Viele unserer Mitgliedsverbände haben interessante Modelle der musikalischen Früherziehung von Kindern und Jugendlichen entwickelt, die sich auch in der schulischen Ganztagesbetreuung umsetzen lassen. Wir werden diese unterschiedlichen Modelle zusammenstellen und gemeinsam mit unseren Orchestern daran arbeiten, dass eine ausreichende Einbindung in die Programme in den Schulen vor Ort erfolgt.“
Gut hießen die Delegierten auch die Planungen zum Deutschen Musikfest 2007.
Das größte Musikfestival der Republik werde vom 17. bis zum 20. Mai 2007 in Würzburg stattfinden und mehr als 300 Ensembles zu einer Demonstration des starken Musiklandes Deutschland zusammenführen, so der Verband.
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Quelle
http://www.bdmv-online.de