Der deutsche Musikkäufer gibt im Durchschnitt rund 56 Euro pro Jahr für Musik aus. Dabei zeigt sich, dass eine kleine Gruppe vor allem männlicher Intensivkäufer (knapp fünf Prozent), die mindestens 80 Euro pro Jahr für Musik ausgeben, fast die Hälfte der gesamten Musikumsätze verantwortet. Diese und viele weitere spannende Einblicke in das vergangene Musikjahr zeigt das neue Jahrbuch „Musikindustrie in Zahlen 2013“ des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI), das ab sofort kostenfrei als ePaper unter www.musikindustrie.de/jahrbuecher heruntergeladen werden kann. Ein Printexemplar kostet für Nicht-Mitglieder des BVMI 29,90 Euro und kann online bestellt werden.

Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI: „Eine maßgebliche Herausforderung der Musikindustrie wird in Zukunft auch darin liegen, den Kuchen wieder zu vergrößern und aus der nach wie vor hohen Anzahl an Nichtzahlern wieder zahlende Kunden zu machen. Hier lohnt sich ein detaillierter Blick in die einzelnen Musikformate, der verdeutlicht, dass eben nicht das eine Medium für alle passt, sondern je nach den medialen Gewohnheiten vom Vinyl bis zur Cloud ganz unterschiedliche Bedürfnisse vorliegen. Gerade in dieser vielschichtigen Nachfrage liegt auch für den Markt ein großes Potenzial.“

Männder stehen auf Vinyl
Im aktuellen Jahrbuch wurden erstmals kurze soziodemografische Profile für die verschiedenen Wege, Musik zu nutzen, dargestellt. Basis sind die Daten aus dem GfK Consumer Panel. Trotz gleicher Reichweiten werden bei allen Nutzungsformen immer noch mehr Umsätze von Männern generiert als von den Frauen, besonders deutlich wird das bei den Vinyl-Käufern: Hier entfallen 95 Prozent aller Umsätze auf Männer, nur fünf Prozent auf Frauen. Die Umsätze im Vinyl-Bereich werden zu über 60 Prozent von den 30- bis 49-Jährigen generiert, aber auch die jüngeren sind fleißige Vinyl-Käufer: Vor allem die 20- bis 29-Jährigen kaufen wieder Vinyl, wenn auch mit geringerer Intensität: Sie machen zwar nur 18 Prozent der Vinyl-Umsätze, aber 40 Prozent aller Vinyl-Käufer aus.

Downloader jünger als CD-Käufer
Über ein Viertel der Bevölkerung hat in 2013 mindestens eine CD gekauft, die höchsten Umsätze wurden dabei von den 30- bis 49-Jährigen generiert (zusammen 47,9 Prozent). Anders als bei den anderen Musikformaten zeigt sich bei den CD-Käufern dabei ein relativ ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Knappe 11 Prozent der Bevölkerung haben in 2013 einen Download gekauft, im Vergleich mit der CD ist die Käuferschaft etwas jünger, hier sorgen vor allem die Altersgruppen 20 bis 49 Jahre für die Masse der Umsätze.

Gratis-Streamer vor allem unter Dreißig
Die Nutzer der Audio-Streaming-Services sind nach einer Ad-hoc-Einfrage der GfK vom Januar 2013 über alle Altersgruppen verteilt, aber mit deutlichen Schwerpunkten – sind es bei den werbefinanzierten Services vor allem die unter 30-Jährigen, finden sich bei den Premium-Streaming-Services vermehrt die Altersgruppen zwischen 20 und 49 Jahren wieder. Auch beim Streaming sind die Männer mit zwei Dritteln der Nutzer noch deutlich vor den Frauen mit nur einem Drittel.