Heute hat der Deutsche Bundestag den Bundeshaushalt für 2024 verabschiedet und weitere Mittel für den Amateurmusikfonds in Höhe von 4,6 Millionen Euro bestätigt. Dadurch kann im Sommer eine neue Ausschreibungsrunde starten, deren Förderphase auch die für Chöre, Orchester und Musikensembles besonders wichtige Advents- und Weihnachtszeit einschließen wird. Wir haben uns als Bundesmusikverband intensiv für die Bestätigung der bereit gestellten Mittel eingesetzt, nachdem wegen einem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts im November 2023 der Bundeshaushalt für das Jahr 2024 überarbeitet werden musste.
Dazu BMCO-Präsident Benjamin Strasser MdB: „Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben mit der Etatisierung des Amateurmusikfonds im Bundeshaushalt 2024 eine wichtige Zukunftsinvestition für Demokratieförderung, Partizipation und gesellschaftlichen Zusammenhalt bestätigt. 20 Prozent und damit jede und jeder Fünfte macht in Deutschland in der Freizeit Musik. In allen Städten und ländlichen Räumen engagieren sich Menschen in gemeinsamen musikalischen Projekten, bewahren Kultur und entwickeln sie mit innovativen Ideen weiter. Diese Ansätze unterstützt der Amateurmusikfonds, was in einer Zeit, in der sich unsere Demokratie immer mehr Herausforderungen gegenüber sieht, besonders wichtig ist. Denn mit dem Amateurmusikfonds wird Teilhabe und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ermöglicht – sei es über die organisatorische Mitarbeit im Musikverein oder in der musikalisch-künstlerischen Tätigkeit.“
Der Amateurmusikfonds ist Teil des Kulturetats von Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB (B‘90/GRÜNE), der insgesamt 2,3 Milliarden Euro beinhaltet. Neben der Förderung besonders bemerkenswerter Projekte von Chören, Orchestern oder Bands vermittelt der Fonds neue künstlerische Impulse, Methoden und Ideen und soll die Amateurmusik sichtbarer machen – auch in Hinblick auf die weiterhin spürbaren Folgen der Corona-Pandemie für die Amateurmusik. Das große Interesse am deutlich überzeichneten Amateurmusikfonds (von 840 Projektideen in Höhe von 11,5 Mio. EUR können nur ca. 200 Projekte gefördert werden), zeigt den dringenden und langfristigen Förderbedarf im Amateurmusikbereich auf.
Der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) dankt besonders den haushaltspolitischen Sprechern der Ampel-Koalition Dennis Rohde (SPD), Otto Fricke (FDP) und Sven-Christian Kindler (B‘90/GRÜNE), die sich für den Amateurmusikfonds als gemeinsames Projekt im Rahmen der Haushaltsverhandlungen intensiv eingesetzt haben. Ebenso freut sich der Dachverband der Amateurmusik über die Unterstützung der Idee des Fonds durch Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion und Abgeordneten der LINKEN.
Der Bundesmusikverband dankt für den kontinuierlichen Einsatz für die Fortführung des Amateurmusikfonds insbesondere den Präsidenten zweier BMCO-Mitgliedsverbände: Bundespräsident a.D. Christian Wulff (Deutscher Chorverband) und Paul Lehrieder MdB (Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände) sowie dem kulturpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Helge Lindh MdB, der während der Pandemie den digitalen „Runden Tisch Amateurmusik“ etabliert hatte und nicht zuletzt stellvertretend für die Fraktionen im Kulturausschuss der Vorsitzenden Katrin Budde MdB (SPD).
Für die 14,3 Millionen Menschen, die in Deutschland in ihrer Freizeit Musik machen, war die Einrichtung eines Amateurmusikfonds im November 2022 ein historischer Meilenstein. Das Anliegen des Amateurmusikfonds ist es, wieder mehr Amateurmusik auf die Bühne zu bringen, die Strukturen der Amateurmusik nach den weiterhin spürbaren Folgen der Corona-Pandemie in der Fläche zu sichern und Musikensembles dabei zu unterstützen, sich neuen Projekten und Ausdrucksformen zu widmen.