Der Beitrag des Musikunterrichtes für das soziale Lernen und für eine nachhaltige Bildungspolitik ist eines der wichtigsten Themen der Bundesschulmusikwoche, die als einer der größten musikpädagogischen Fachkongresse Europas heute von Baden-Württembergs Ministerpräsident Oettinger eröffnet wurde.

„Musik ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens. Sie gehört zur allgemeinen Bildung und ermöglicht allen Kindern und Jugendlichen außerdem den Zugang zu einem wichtigen Teil unserer kulturellen Wurzeln“ so Oettinger. Die Schulmusik biete dabei für viele die ersten Kontaktmöglichkeiten mit Musik. Unter dem Motto ‘Begegnungen: Musik – Regionen – Kulturen’ versteht sich die 27. Bundesschulmusikwoche als kulturpolitischer und pädagogischer Impulsgeber, Expertenforum, Lehrerqualifizierung sowie als Diskussionsraum für Bildungspolitik in den musischen Fächern. Bis Samstag widmet sich das internationale Symposion allen Bereichen der musikpädagogischen Arbeit in allen Schulformen. In ca. 230 Veranstaltungen mit fast 140 Referenten werden Modelle für den Musikunterricht vorgestellt, Fragen aus der Forschung diskutiert und kulturpolitische Strategien entwickelt, um für die Notwendigkeit einer nachhaltigen musikalischen Erziehung zu sensibilisieren. Die Bundesschulmusikwoche wird vom Kultusministerium Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart finanziell unterstützt.

Im Rahmen des Kongresses wird die renommierte “Leo-Kestenberg-Medaille” für besondere Verdienste um die schulische Musikerziehung verliehen. Diesjähriger Preisträger ist Prof. Karl Karst, Programmchef von WDR 3 und Gründer der gemeinnützigen bundesweiten “Initiative Hören”, die sich an Kinder und Jugendliche wendet. Prof. Dr. Ortwin Nimczik, Bundesvorsitzender des veranstaltenden Verbandes Deutscher Schulmusiker (VDS), würdigte Karst als einen der profiliertesten deutschen Hörfunkmacher im Breich des Kulturradios. “Annähernd jeder vierte Jugendliche in Deutschland ist mittlerweile irreversibel hörgeschädigt – durch zu lautes Hören von Musik. Die Arbeit von Prof. Karst ist ebenso politisch wie pädagogisch. Seine präventive Arbeit in Bezug auf Hörschäden und sein kreative „Schule des Hörens“ befördert die musikpädagogische Basisarbeit und sendet Signale in die kulturpolitischen Entscheidungsgremien. Somit hat sie höchste bildungspolitische Relevanz“, so Nimczik in seiner Laudatio.

Mit Mittags- und Preisträgerkonzerten sowie einer großen Notenausstellung bietet der Kongress auch für die interessierte Öffentlichkeit noch bis kommenden Samstag ein vielfältiges Programm.

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