Bundespräsident macht sich für musikalischen Nachwuchs stark

Bundespräsident Johannes Rau will sich über das Ende seiner Amtszeit hinaus für die Musikbildung und Musikförderung in Deutschland stark machen. Dabei gehe es ihm vor allem um die zahlreichen Laien, die in Chören, Orchestern und Musikvereinen ehrenamtlich mitwirken - und darum, dem Nachwuchs für diese Formen des aktiven Musizierens neue Chancen zu geben.

"Dass mir dieser Bereich der Kultur besonders am Herzen liegt, ist kein Geheimnis", sagte der Bundespräsident bei einem Empfang für das Präsidium des Deutschen Sängerbundes in seinem Berliner Amtssitz Schloss Bellevue.

Dr. Heinz Eyrich, Präsident des mit 700.000 Sängerinnen und Sängern in 22.000 Chören weltgrößten Verbandes von Laien-Chören, hatte dem Bundespräsidenten zuvor für dessen nachhaltige Unterstützung der musizierenden Laien gedankt und ihn gebeten, auch künftig als Freund des Singens und der Laienmusik allgemein aktiv zu bleiben. Mehrmals in seiner Amtszeit hatte Bundespräsident Rau die Zelter- und Pro-Musica-Plaketten auch persönlich verliehen, die seit der Stiftung der Auszeichnung durch Theodor Heuss alljährlich an Musik- oder Chorvereine zu deren 100. "Geburtstag" überreicht werden.

Mit seinem Projekttag "Musik für Kinder" im vergangenen Jahr hatte Rau bundesweit Aufmerksamkeit für den Wert der kreativen Leistungen der Kleinsten in der Musik geweckt. Und seine Forderung, bei der Diskussion um die "richtige" Schulbildung den ganzen Menschen nicht aus den Augen zu verlieren, also Kunst und Musik neben den "Lernfächern" den ihnen gebührenden Platz im Unterricht einzuräumen, hat Johannes Rau breite Zustimmung eingetragen.

Während des Empfanges für das Sängerbund-Präsidium lüftete der Bundespräsident das Geheimnis seiner Nähe zur musikalischen Basisbewegung: Zwischen 1950 und 1953 habe er in seinen frühesten Journalisten-Jahren als freier Mitarbeiter aller drei damals existierenden Wuppertaler Lokalzeitungen bis zu sieben Chorkonzerte in der Woche besucht und dann rezensiert - "für 15 Pfennig pro Zeile".

ots Originaltext: Deutscher Sängerbund e.V.

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