Das Bundesjugendorchester hat 46 neue Mitglieder – das ist das Resultat des bundesweiten Probespiels, das am vergangenen Wochenende in der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin stattfand. Wie bereits in den vergangenen Jahren hatte sich eine große Anzahl an Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren für Deutschlands jüngstes Spitzenorchester beworben: Die 147 Kandidaten waren aus ganz Deutschland, aus Städten von Aachen bis Worms, angereist. Mit 76 Bewerbern führten die Blasinstrumentalisten die Kandidatenliste an, 55 Bewerbungen gab es für die Streichinstrumente, zehn für Schlagwerk, sechs für Harfe.

Die meisten der neuen Orchestermitglieder sind zwischen 15 und 17 Jahre alt; mit der Flötistin Naemi Vösand aus Kornwestheim und dem Geiger Kai Gabel aus Mörstadt wurden auch zwei 13-Jährige in das Bundesjugendorchester aufgenommen. Die Jury, die sich aus Orchestermusikern, Hochschulprofessoren und Mitgliedern des Bundesjugendorchesters zusammensetzt, entscheidet nach klassischen Kriterien wie instrumental-technischem Können und Musikalität über die Aufnahme und auch nach „Soft Skills“.

2016 können die meisten erfolgreichen Probespiel-Kandidaten das erste Mal mit ihrem neuen Orchester musizieren. Drei Arbeitsphasen mit anschließenden Tourneen führen die jungen Musikerinnen und Musiker im kommenden Jahr unter anderem nach Wien, nach Baden Baden, Berlin und voraussichtlich bis nach Mexiko. Im Rahmen der Osterfestspiele Baden Baden wird erneut Sir Simon Rattle am Pult des Bundesjugendorchesters stehen, außerdem dirigieren Michael Sanderling, Sebastian Weigle und Alondra de la Parra das junge Ensemble. Unter der Anleitung erfahrener Musiker aus den Reihen der Berliner Philharmoniker und verschiedener Musikhochschulen werden Werke von Strauss, Schumann, Mozart und Beethoven eingeübt, außerdem stehen moderne Kompositionen von Viktor Ullmann und eine Uraufführung von Markus Hechtle, beauftragt von der Beethoven-Stiftung Bonn, auf dem Programm.