Ergebung, Todesverkündigung, Mysterium – vom Komponisten selbst mit dunklen Worten konnotiert, gilt Anton Bruckners 8. Sinfonie heute als eines der bedeutendsten symphonischen Werke des 19. Jahrhunderts und wurde zur Zeit ihrer Uraufführung 1892 gar als „Krone der Musik unserer Zeit“ gefeiert.
Das Bundesjugendorchester widmet sich während der diesjährigen Frühjahrsarbeitsphase, die derzeit in der Landesakademie Ochsenhausen stattfindet, der Erarbeitung dieser Symphonie. Geleitet wird das Orchester, in dem zahlreiche Preisträger des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert Mitglied sind, erstmals von Hermann Bäumer, designierter Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchester Mainz und ehemaliger Posaunist der Berliner Philharmoniker. Den scheinbaren Widerspruch, ein solches Werk, dessen emotionale Tiefe auch in den persönlichen Krisen Anton Bruckners gründet, mit einem Jugendorchester zu erarbeiten, sieht Hermann Bäumer unbegründet: „Eine Persönlichkeit wie Bruckner, der im täglichen Leben so viele Niederlagen erleiden musste, dessen Persönlichstes, nämlich seine Werke, entweder abgelehnt wurden oder durchfielen, ist doch in seiner Ambivalenz absolut interessant für eine Altersstufe, die sich immerwährend Fragen nach dem Verlauf und Sinn des eigenen Lebens stellt.“ Die Tiefe und Bedeutungsschwere Bruckners 8. Sinfonie musikalisch zu erfassen, das erhabene Moment der Todesverkündigung in jugendlicher Leichtigkeit zu interpretieren sind also die Herausforderungen, denen sich die jugendlichen Musikerinnen und Musiker des Bundesjugendorchesters, die vom Publikum vielfach für ihren aufgeschlossenen Zugang zur klassischen Musik und ihre jugendlich-erfrischende Interpretation bedeutender Orchesterwerke gelobt werden, während dieser Arbeitsphase stellen werden.
Die sich der Probephase anschließende Konzerttournee führt das Bundesjugendorchester zunächst in die Strauss-Stadt Garmisch-Partenkirchen, anschließend gastiert das in der Trägerschaft des Deutschen Musikrats stehende Ensemble in der Philharmonie Köln, von wo aus eine Liveübertragung des Konzerts über WDR3 und ins Internet stattfindet, danach in der Tonhalle Düsseldorf. Am 3. Mai gastiert das Bundesjugendorchester auf Einladung der Berliner Philharmoniker in der Philharmonie Berlin. Weitere Konzerte sind in Waiblingen und Landau in der Pfalz zu hören. Karten sind an den örtlichen Vorverkaufsstellen erhältlich.
Konzerte im Frühling 2011
25. April Garmisch-Partenkirchen, Kongresszentrum
29. April Köln, Philharmonie (Live-Übertragung WDR3)
30. April Waiblingen, Bürgerzentrum
01. Mai Landau in der Pfalz, Jugendstil-Festhalle
02. Mai Düsseldorf, Tonhalle
03. Mai Berlin, Philharmonie
Absätze
Quelle
http://www.musikrat.de/bjo