Am 25. März 2007 jährt sich die Unterzeichnung der römischen Verträge, die Geburtsstunde der Europäischen Union, zum 50. Mal. Dieses Jubiläum fällt in die Ratspräsidentschaft der Bundesregierung und ist Anstoß und Auslöser einer Reihe von Veranstaltungen – unter anderem einer Konzerttournee des Bundesjugendorchesters nach Osteuropa.

Der Startschuss zur Tournee fällt am 13. April in Köln, wo das 102-Mitglieder umfassende Bundesjugendorchester sein Auftaktkonzert in der Kölner Philharmonie geben wird. Das Konzert wird live von WDR3 übertragen. Von der Domstadt aus brechen die Musiker am 14.4. zu ihrer Gastspielreise auf; sie konzertieren bei jungen und zukünftigen Mitgliedern der EU: in Prag (Tschechien), Bratislava (Slowakei), Budapest (Ungarn), Belgrad (Serbien), Varazdin (Kroatien), Ljubljana (Slovenien) und Sarajewo (Bosnien-Herzegowina). Die Reise entspringt einer Initiative des Bundesjugendorchesters und wird von den deutschen Botschaften der besuchten Länder, dem Auswärtigen Amt, dem Goethe-Institut, dem WDR, Daimler Chrysler und von Sponsoren der deutschen Wirtschaft vor Ort unterstützt.

Ganz im Sinne der Europäischen Kommission reist das vom Deutschen Musikrat getragene Orchester nicht nur als Botschafter Deutschlands in die Gastländer, sondern will auch durch das Musizieren der jungen Menschen Gemeinsamkeiten schaffen: „…Es geht nicht allein darum, Volkswirtschaften zu integrieren, sondern auch andere Formen des Seins, andere Sichtweisen der Welt sowie die Völker einander näher zu bringen. Die Kultur ist in einem derartigen Kontext kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Sie allein kann hier wie da ein Gefühl der Zugehörigkeit zu derselben Schicksalsgemeinschaft schaffen.“ (zit. nach einer Broschüre der EU.)

Deshalb hat das Ensemble der besten Nachwuchsmusiker Deutschlands – nur solche werden nach einem strengen Auswahlverfahren ins Bundesjugendorchester aufgenommen – auch ein anspruchsvolles und zugleich ansprechendes Programm im Gepäck: Orchestervariationen über ein Thema von Niccolò Paganini op. 26 (1947) von Boris Blacher, „Don Juan“ op. 20, Tondichtung nach Nikolaus Lenau für großes Orchester von Richard Strauß sowie Auszüge aus der Oper „Götterdämmerung“ von Richard Wagner.

Für die Leitung des Projektes wurde Marc Piollet gewonnen. Der 1962 in Paris geborene Dirigent ist seit 2004 Generalmusikdirektor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, zuvor war er Erster Kapellmeister beim Philharmonischen Staatsorchester Halle (1993 bis 1997) und Erster Kapellmeister sowie stellvertretender Generalmusikdirektor am Staatstheater Kassel (1997 bis 2003), anschließend Musikdirektor der Volksoper Wien.

Zum Deutschen Musikrat hat Piollet bereits eine längere Beziehung: für seine Leistung wurde er 1995 als alleiniger Preisträger beim Dirigenten-Forum des Deutschen Musikrates geehrt. Am Pult des Bundesjugendorchesters steht Marc Piollet allerdings zum ersten Mal: „Ich bin auf die Begegnung mit den Menschen im Osten neugierig, nicht nur weil sie lange Zeit von ihren europäischen Kulturquellen abgeschnitten waren, sondern auch weil wir uns hier im Herzstück der mitteleuropäischen Musikkultur bewegen. Gerade die Menschen entlang der Donau haben unsere Musikgeschichte stärker als jede andere Region geprägt.“

„Musik und Leidenschaft“ finden auch im Bundesjugendorchester seit nunmehr 36 Jahren eine kongeniale Verbindung. Mit ihrer jugendlichen Begeisterung, der Spielfreude und ihrer großen Begabung tragen alle jungen Musiker immer wieder dazu bei, dass das Orchester zu den weltweit besten seines Fachs zählt. Kein Wunder also, dass die Botschaften der Tourneestädte ohne Vorbehalte auf das Angebot eines Konzertes in den jeweiligen Städten eingingen. „Als musikalischer Botschafter Deutschlands hat das Orchester in der Vergangenheit immer wieder an zeitgeschichtlichen Projekten mitgewirkt“, erklärt Martin M. Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates.

Konzertprogramm:
- Boris Blacher, Orchestervariationen über ein Thema von Niccolò Paganini op. 26 (1947)
– Richard Strauß, „Don Juan" op. 20, Tondichtung nach Nikolaus Lenau für großes Orchester
– Richard Wagner, Auszüge aus der Oper "Götterdämmerung" WWV 86D

Termine:
Köln | 13. April | 20:00 Uhr| Philharmonie
Prag (CZ) | 14. April | 20:00 Uhr | Philharmonie Rudolfinum
Bratislava (SK) | 15. April | 19:00 Uhr | Slovakische Philharmonie
Budapest (H) | 16. April | 19:00 Uhr | Olasz Kultúrintézet
Belgrad (SRB)| 18. April | 20:00 Uhr | Sava-Centar
Varazdin (HR) | 19. April | 19:30 Uhr | Kroat. National Theater Varazdin
Ljubljana (SLO) | 20. April | 19:30 Uhr | Slovenska Filharmonija
Sarajewo (BiH) | 22. April | 20:00 Uhr | Nationaltheater

Karten für das Kölner Konzert (12,- € plus Vorverkaufsgebühr) gibt es bei KölnTicket sowie bei allen angeschlossenen VVK- Stellen.