Vom 4.- 6. November richtet die Bundesfachgruppe Musikpädagogik e.V. (BFG) eine Tagung zum Thema „Musikpädagogik und Ganztagsschule“ aus, die im Landesinstitut für Schule in Soest stattfinden wird. Den Anlass zur Tagung geben aktuelle bildungspolitische Entwicklungen, die vor dem Hintergrund gesellschaftlichen Wandels auf den zunehmenden Ausbau und die Einrichtung von Ganztagsschulen zielen. Musik muss und wird darin ihren Platz haben. Veränderte Rahmenbedingungen erfordern jedoch ein Nachdenken darüber, wie – mit welchen Arbeitsformen, in welchen Kooperationen und mit welchen Möglichkeiten zur Profilbildung – Musikpädagogik in Ganztagsschulen stattfinden kann und soll. Die Frage ist, wie herkömmlicher Musikunterricht und neue musikbezogene Angebote gleichermaßen von diesen Entwicklungen profitieren können.
Auf einem Kongress im Mai 2004 in Königstein hatte sich der Deutsche Musikrat erstmalig diesem Thema gewidmet. In einem Positionspapier wurde u.a. festgehalten, dass auf die Nachhaltigkeit von Kooperationen geachtet werden soll, dass die Kontinuität musikpädagogischer Maßnahmen wichtig ist, dass die Partner Qualitätsstandards für ihre musikpädagogische Arbeit entwickeln sollten und dass integrative Formen der Kooperation wünschenswert sind.
Auf der diesjährigen Herbsttagung der Bundesfachgruppe Musikpädagogik soll nun konkret darüber nachgedacht werden, wie an Ganztagsschulen musikpädagogisch gearbeitet werden kann, welche Arbeitsformen wünschenswert, welche Kooperationen denkbar und welche schulischen Profilbildungen möglich sind. Vertreter verschiedener Institutionen und musikpädagogischer Bereiche werden zu Wort kommen, um sich gegenseitig über aktuelle bildungspolitische Entwicklungen, bestehende Kooperations-Modelle und die damit verbundenen Chancen und Schwierigkeiten zu informieren und dabei ihre jeweilige musikpädagogische Perspektive ins Spiel zu bringen. In Arbeitsgruppen entwickeln die Teilnehmenden wünschenswerte Modelle für Musikpädagogik in der Ganztagsschule und formulieren Chancen, mögliche Schwierigkeiten und strittige musikpädagogische Probleme.
Damit verbunden ist die Frage, auf welche veränderten beruflichen Anforderungen die musikpädagogische Aus- und Lehrerbildung vorbereiten muss, damit eine sinnvolle kooperative musikpädagogische Arbeit, beispielsweise in der Verknüpfung von Vormittags- mit Nachmittagsangeboten geleistet werden kann. Von dieser Frage sind nicht nur die Studiengänge für das Lehramt im Fach Musik / Schulmusik an Allgemeinbildenden Schulen betroffen, sondern auch die Zweite und Dritte Lehrerbildungsphase (Referendariat sowie Fort- und Weiterbildung), instrumentalpädagogische Studiengänge, die Elementare Musikpädagogik, der Bereich „Musik in der sozialen Arbeit“ usw. Alle Betroffenen müssen sich auf neue Rahmenbedingungen einstellen und in die Lage versetzt werden, inhaltlich und organisatorisch miteinander zu kooperieren.
Das Tagungsprogramm und weitere Informationen finden sich auf der Homepage der BFG im Netz unter www.bfg-musikpaedagogik.de. Die Anmeldung erfolgt dort oder direkt bei der Geschäftsführung der BFG Musikpädagogik:
Prof. Dr. Andreas Lehmann-Wermser / Beethovenstraße 66 / 38106 Braunschweig / Tel. 0531 707 39 88 / Fax 0531 288 96 82 / Email: lehmannwermser@aol.com.
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