Bundesbildungsministerin Wanka hielt bei dem gestern Abend im Berliner Podewil stattgefundenen Dialogforum "Kultur bildet." des Deutschen Kulturrates ihre erste Grundsatzrede zur Zukunft der kulturellen Bildung. Dabei stellte Wanka vier Maxime heraus:

1. Kulturelle Bildung muss alle Lebensabschnitte der Menschen in den Blick nehmen
2. Kulturelle Bildung muss für die Verwirklichung von mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen
3. Die Förderung der Forschung zur kulturellen Bildung muss gestärkt werden
4. Der Ausbau der Netzwerke kultureller Bildung muss intensiviert werden

Bundesbildungsministerin Wanka hob hervor, dass es Aufgabe der Politik sei, allen Menschen die Chance zu geben, Kunst und Kultur zu entdecken und sich daran zu erfreuen. Besonders die Integration der Älteren im ländlichen Raum sei eine große Herausforderung der Zukunft. Kultur sei hier ein wichtiger Faktor der Lebensfreude und der Vergesellschaftung.

Den Eigenwert kultureller Bildung hob auch Kulturratspräsident Christian Höppner in seiner Rede hervor. Der zu beobachtenden "Ökonomisierung von Kultur und Bildung" müsse vehement entgegengearbeitet werden. "Nicht der Preis von kultureller Bildung darf im Vordergrund stehen, sondern der Wert", so Höppner. Im Hinblick auf das 230 Millionen Euro Programm des Bundesbildungsministeriums "Kultur macht stark" forderte er die Ministerin auf, bereits jetzt die Weichen zu stellen für ein Nachfolgeprogramm, um eine nachhaltige Entwicklung sicherstellen zu können.

Im Anschluss an die Rede von Bildungsministerin Johanna Wanka diskutierten Leonie Baumann, Rektorin der Kunsthochschule Berlin Weißensee, Gerd Taube, Vorsitzender der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, Andrea Tober, Leiterin des Education-Programms der Berliner Philharmoniker, und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates über den Ist- und Soll-Zustand der kulturellen Bildung auf Bundesebene. Die Moderation oblag Hans-Dieter Heimendahl von Deutschlandradio Kultur.

Das Dialogforum "Kultur bildet." wird vom Deutschen Kulturrat veranstaltet und gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Kooperationspartner war die Kulturprojekte Berlin GmbH.

Sie können die Diskussionsrunde des vierten Dialogforums nachhören:
• Freitag 13. Juni, ab 19.07 Uhr "Wortwechsel" Deutschlandradio Kultur
• Sonntag 13. Juli, ab 19.05 Uhr im "WDR 3 Forum"

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