Die Corona-Pandemie hat weitreichende soziale und ökonomische Folgen für unsere Gesellschaft, und viele unserer bisherigen Strukturen müssen sich an eine neue Realität anpassen. Die Arbeitswelt reagiert in manchen Fällen mit Kurzarbeit oder lernt, dass vieles auch mit weniger Präsenz funktioniert. Bildungseinrichtungen und Schulen sind nicht mehr verlässlich in vollem Umfang geöffnet, sodass Eltern neben der Arbeit auch noch die Betreuung Ihrer Kinder leisten müssen.
Wir alle reduzieren unsere Kontakte auf das Nötigste, und ein öffentliches Leben gibt es, wenn überhaupt, nur sehr reduziert. So fanden auch Ereignisse in Kunst und Kultur im vergangenen Jahr über Wochen oft nur virtuell statt oder fielen, wie gerade wieder, gleich ganz aus.
Umso wichtiger leuchten in diesen Zeiten die kleinen Momente, die Liveübertragungen und Konzerte in kleinstem Rahmen, kreative Onlinedarbietungen oder Balkonkonzerte. Musik und Kunst sind doch sichtbar und hörbar ein Teil unserer Gesellschaft.
Auch den Musikschulen verlangt diese Zeit ganz besonderen Einsatz ab. Damit jede Generation nachhaltig das Musizieren entdecken und entwickeln kann, werden Hygienekonzepte mit Bedacht immer wieder angepasst. Und jetzt im Lockdown finden Unterricht, aber auch interne Beratungen oder Fortbildungen der Lehrkräfte in weiten Teilen online statt, wofür es natürlich ausreichend technischer Voraussetzungen und entsprechend geschulter Lehrkräfte bedarf.
An alle Eltern und Förderer an Musikschulen möchten wir deshalb appellieren, der Arbeit der Musikschulen in solch widrigen Zeiten mit Wertschätzung und Geduld zu begegnen. Nur Offenheit für Innovation, Toleranz, wenn es mal nicht gleich klappt, und nicht zuletzt eine verlässliche weitere Finanzierung durch Gebühren und öffentliche Mittel unterstützen Musikschulen bei ihrer Aufgabe Musik und kulturelle Bildung zu vermitteln.
An Gesellschaft und Politik richtet sich unser Appell, eine nachhaltige Musik- und Kulturbildung in der Krisenzeit und danach zu sichern und finanziell verlässlich auszustatten. Eltern tragen bundesweit einen wesentlichen Anteil des finanziellen Aufwands. Ihnen sollte nicht mehr aufgebürdet werden in einer für viele auch unsicheren Zeit.
Wenn Schulen und Kindertagesstätten wieder öffnen, dann sollen auch die Musikschulen gleichberechtigt mit dabei sein, um allen Kindern einen Zugang zur musikalischen Bildung anbieten zu können! Damit unsere Zukunft auch ihre musikalische Seite bewahren kann.
Die Bundes-Eltern-Vertretung der Musikschulen des VdM im März 2021