Der Geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, ist am vergangenen Wochenende erneut zum Vorsitzenden von PEARLE (Performing Arts Employers Associations League Europe) gewählt worden. Die Wahl erfolgte in Hamburg auf der Halbjahrestagung des europäischen Arbeitgeberverbandes der darstellenden Künste, der mittlerweile rund 4500 Unternehmen vertritt. Bolwin hat das Amt des Vorsitzenden seit 2014 inne.

Anlässlich seiner Wiederwahl betonte Bolwin die Bedeutung von Theatern, Konzertsälen, Museen und anderen Kultureinrichtungen für die Städte Europas. „Eine Stadt ist mehr als ein Ballungsraum, sie ist ein hochkomplexes Gebilde, das ohne Kunst und Kultur nicht überlebensfähig ist“, hob Bolwin hervor. Man brauche Räume der Reflexion, der Auseinandersetzung, der Selbstvergewisserung, des gemeinsamen Erkennens und Erlebens sowie der Öffnung für Neues in einer humanen Stadtgesellschaft. Das Thema „Urbane Kulturpolitik“ war ein Schwerpunktthema der Tagung in Hamburg.

PEARLE hat sich außerdem mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der Theater und Orchester befasst. Geändert werden müssen aus Sicht von PEARLE vor allem die teilweise nicht mehr zeitgemäßen Regelungen des Urheberrechts sowie Regelungen aus dem Bereich des Steuer- und des Sozialversicherungsrechts, die den kulturellen Austausch in Europa massiv behinderten. „Wer beispielsweise heute eine Theaterkoproduktion plane, muss erst einmal juristische Gutachten einholen“, äußerte Bolwin. Das könne wohl kaum in Sinne der Kunst sein.