Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Prof. Klaus Zehelein, sieht die Stadt Freiburg vor einem radikalen Kulturverlust. „Die Art und Weise, wie Grüne und CDU in Freiburg am Budget des Theaters herumkürzen wollen, spottet jeder Beschreibung“, erklärte Zehelein heute in Stuttgart. Man frage sich, welche Vorstellung mancher Politiker von der literarischen, musikalischen, theatralischen und künstlerischen Zukunft der Stadt habe. Wenn in Freiburg nun die Zusammenlegung des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt gefordert wird, befindet man sich nach Ansicht Zeheleins im besten Einklang mit dem SWR-Intendanten Peter Voß. Dieser versuche sich gerade kulturpolitisch zu profilieren, indem er das Vokalensemble des SWR, einen der herausragenden Rundfunkchöre, auf die Hälfte zusammenstreiche. „Mit solchen Entwicklungen riskiert Baden-Württemberg seinen hervorragenden Ruf als Kulturland. Will das Land Baden-Württemberg eine Zukunft haben, braucht es nicht nur Technologie und Wirtschaft, sondern auch Kunst, Theater und Musik in allen Regionen“, so Zehelein.

Das Theater Freiburg musste in den letzten beiden Jahren eine Budgetkürzung von 1,4 Millionen Euro verkraften, in der nächsten Spielzeit wird das Budget um weitere 500.000 Euro reduziert. Nach den Plänen von CDU und Grünen sollen im Jahr 2007 weitere 250.000 Euro und in 2008 zusätzlich 500.000 Euro eingespart werden.