Der Deutsche Bühnenverein weist die Behauptung des designierten Intendanten des Volkstheaters Rostock, Sewan Latchinian, die Mitgliedschaft dieses Theaters im Bühnenverein gefährde dessen Existenz, zurück. Mit dieser Anschuldigung hatte Latchinian gestern seine Ämter im Bühnenverein niedergelegt, nachdem das Volkstheater Rostock im Dezember aus dem Bühnenverein ausgetreten war. „Die Anschuldigungen sind abwegig. Die Existenzgefährdung geht nicht von der Mitgliedschaft im Bühnenverein, sondern von der mangelnden Bereitschaft der Stadt Rostock aus, die Lohnerhöhungen, die sie selbst über ihren kommunalen Arbeitgeberverband vereinbart hat, auch für die Mitarbeiter des Volkstheaters, zu finanzieren,“ so Klaus Zehelein, Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Latchinian mache sich mit seinen Vorwürfen zum Handlanger einer verfehlten Kulturpolitik, mit der die Stadt Rostock das Volkstheater einem Dauerkonflikt mit den Gewerkschaften ausliefern und so weiter in Bedrängnis bringen wolle. Ziel der Stadt seien Zermürbung, Entsolidarisierung und die Insolvenz des Volkstheaters.
„Der Bühnenverein hat alles getan, um die schwierige Situation des Volkstheaters zu lösen“, bestätigte auch Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters und Vorsitzender der Intendantengruppe im Bühnenverein. Im Übrigen weist der Bühnenverein darauf hin, dass der fristlose Austritt des Theaters unwirksam sei. Er sei zudem überflüssig, da sich das Volkstheater Rostock auf Drängen der Stadt auch während der Mitgliedschaft im Bühnenverein schon hinsichtlich der Lohnerhöhungen aus der Tarifbindung gelöst habe. Dies sei aber zu spät geschehen, um die jetzt nachzuholenden Lohnerhöhungen für das Orchester auszuschließen.
Absätze
Quelle
http://www.buehnenverein.de